MÜNCHEN. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat wegen der Kämpfe im irakischen Mossul vor einer steigenden Terrorgefahr in Deutschland gewarnt.
„Wir stellen bundesweit grundsätzlich eine erhöhte Rückreisedynamik von ‘foreign fighters’ fest“, sagte er der Bild-Zeitung. Damit steige „die potentielle Gefahr von Anschlägen in Europa und damit auch in Deutschland“. Die Rückkehrer stellten ein „unkalkulierbares Risiko“ dar. Insgesamt bestehe für Deutschland eine „anhaltend hohe Gefahr dschihadistisch motivierter Gewalttaten“.
Allein in Bayern haben die Behörden über 90 Islamisten ausgemacht, die nach Syrien oder in den Irak gereist sind, dies planen oder Terrororganisationen dort unterstützen.
EU-Kommissar warnt ebenfalls vor einer gestiegenen Anschlagsbedrohung
Zuvor hatte bereits der EU-Sicherheitskommissar Julian King auf eine erhöhte Terrorgefahr in Europa hingewiesen. „Die Rückeroberung der nordirakischen IS-Hochburg Mossul kann dazu führen, daß gewaltbereite IS-Kämpfer nach Europa zurückkommen“, sagte er der Welt.
„Das ist eine sehr ernste Bedrohung, auf die wir vorbereitet sein müssen.“ Etwa 2.500 IS-Kämpfer aus EU-Staaten kämpften derzeit im Irak und in Syrien. (gb)