BERLIN. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die Gerüchte über neue Finanzhilfen für Griechenland zurückgewiesen. „Es gibt keine Gespräche darüber“, sagte Juncker der Nachrichtenagentur Reuters in Berlin. Zuvor hatte Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Montag in Pamplona jedoch von einem dritten Hilfspaket für Griechenland in Höhe von 50 Milliarden Euro gesprochen.
Griechenland wird von seinen Euro-Partnern und dem Internationalen Währungsfonds seit 2010 mit insgesamt 240 Milliarden Euro vor der Staatspleite bewahrt. Da bereits im Juni 2015 das zweite finanzielle Hilfspaket für Griechenland ausläuft, befürchten viele Experten, daß Griechenland, trotz konkreter Reformvorlagen spätestens im Sommer ein drittes Hilfsprogramm benötigen wird.
Der Bund der Steuerzahler warnte die Bundesregierung und den Bundestag deshalb vor weiteren finanziellen Mitteln für Greichenland. „Der angebliche Sinneswandel der Regierung Tsipras darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß Griechenland die mit den Euro-Partnern vereinbarten Reformen rundweg ablehnt“, sagte der Präsident des Steuerzahlerbundes Reiner Holznagel gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Die Gläubiger sind Athen bereits entgegengekommen, indem sie Zinsen für Kredite niedrig halten, Laufzeiten verlängerten und Tilgungszahlungen streckten. (hjr)