BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat erstmals am islamischen Fastenbrechen teilgenommen. In ihrer Rede warnte sie davor, den Islam mit Terror gleichzusetzen. „Wir vergessen im Übrigen auch nicht, daß die allermeisten Opfer der weltweiten Terroranschläge Muslime sind“, betonte Merkel am Dienstag.
Die Moslems in Deutschland sein in überwiegender Mehrheit „rechtschaffene, verfassungstreue“ Bürger, lobte die Kanzlerin. „Es ist offenkundig, daß der Islam inzwischen unzweifelhaft zu Deutschland gehört.“ Anstatt das Trennende zu betonen, sollten die Menschen lieber „auf Verbindendes“ blicken.
Bundesregierung: Keine Glückwünsche für fastende Christen
Ausdrücklich lobte Merkel das Engagement der etwa vier Millionen Moslems in Deutschland. „Sie arbeiten hart, tragen zum Wohlstand unseres Landes bei und engagieren sich auf vielfache Weise ehrenamtlich in unserer und für unsere Gesellschaft.“ In der Vergangenheit hatte es in der CDU Widerstand gegen die von Merkel vertretene Meinung, der Islam gehöre zu Deutschland, gegeben.
Die Bundesregierung hatte auf ihrer Facebook-Seite den Moslems bereits am 17. Juni einen „segensreichen Ramadan“ gewünscht, zugleich jedoch auf Nachfrage betont, es werde keine ähnlichen Grüße an fastende Christen geben. Das christliche Fasten sei mit dem zweitwichtigsten islamischen Fest nicht vergleichbar. (ho)