HALLE. Der Ansturm zahlreicher Ausländer hat am Montag für einen Polizeieinsatz im Sozialamt von Halle gesorgt. Laut Polizei drängten etwa 100 Personen unkoordiniert zum Eingang des Gebäudes. Dies versuchten Mitarbeiter einer dort eingesetzten Wachschutzfirma zu verhindern. Dabei kam es zu einem Gedränge, in dessen Verlauf vier Sicherheitsmitarbeiter Prellungen und Hautabschürfungen erlitten, teilte das Polizeirevier Halle. Erst mit dem Eintreffen der Polizei beruhigte sich die Situation.
Eine Sprecherin der Polizeidirektion Halle konnte auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT keine näheren Angaben über die Täter machen. „Es sollen wohl auch ausländische Mitbürger darunter gewesen sein, aber genau können wir das nicht sagen. Bis auf die leichten Verletzungen des Wachpersonals ist nichts weiter passiert. Deswegen haben wir nicht von allen die Personalien aufgenommen.“
Keine Strafverfolgung
Auf Videos im Internet ist jedoch zu sehen, daß es sich beim Großteil der in das Gebäude drängenden Personen um Ausländer handelt, vor allem Afrikaner und Araber. Dies bestätigte auch der Sprecher des Polizeireviers Halle, René Richter, gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung. Der überwiegende Teil seien Einwanderer gewesen. Der MDR schrieb von Syrern und Afrikanern.
Laut Polizeisprecher Richter wird der Vorfall für die Beteiligten keine strafrechtlichen Konsequenzen haben. Wegen der Verletzungen der Sicherheitsleute seien keine Anzeigen aufgenommen worden. Es sei nicht mehr nachvollziehbar, wer genau von wem verletzt wurde. Deshalb werde es keine Strafverfolgung geben.
Anlaß des Ansturms ist, daß an diesem Montag einer der Hauptauszahltage. Ausgegeben werden Geld und Gutscheine. Die Stadtverwaltung reagierte auf den Vorfall und kündigte an, die Auszahlung von Sozialleistungen künftig zeitlich gestaffelt vorzunehmen. Sozialarbeiter sollten über die entsprechenden Zeiten in den Unterkünften informieren. (krk)