BERLIN. Der Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, hat dem Vorwurf widersprochen, die Partei zu spalten. Er werde in der AfD bleiben, auch wenn er auf dem Parteitag Mitte Juni nicht als Vorsitzender wiedergewählt werden, sagte Lucke auf einer Veranstaltung in Hamburg.
„Wir müssen eine Richtungsentscheidung treffen“, forderte Lucke laut Hamburger Abendblatt. Er stehe für Religionsfreiheit, West-Orientierung und dafür, daß die AfD viele unterschiedliche Themen behandeln müsse. „Man kann den einen Weg gehen oder den anderen, beide kann man nicht gehen.“
Auf dem Parteitag in Kassel will die AfD ihre Führung neu wählen. Sowohl Lucke als auch seine Ko-Vorsitzende Frauke Petry haben angekündigt, für die Parteispitze zu kandidieren. Allerdings haben beide ausgeschlossen, künftig noch miteinander zusammenzuarbeiten.
Gauland: AfD braucht Lucke nicht
Derzeit ist wegen eines Streits über die Parteisatzung jedoch noch unklar, ob die AfD nach dem Parteitag nur noch zwei Vorsitzende haben und ab Ende des Jahres dann nur von einem Sprecher geführt werden wird, oder ob es wie bisher bei einer Dreierspitze bleibt.
Luckes Chancen, sich auf dem Parteitag gegen Petry durchsetzen zu können, gelten intern als eher schlecht. Die von ihm initiierte Aktion „Weckruf 2015“, mit der möglichst viele Mitglieder des liberalen Flügels versammelt werden sollen, sorgte in der Partei für erheblichen Gegenwind und brachte ihm den Vorwurf ein, die AfD spalten zu wollen.
Dies machte auch AfD-Vize Alexander Gauland am Wochenende auch nochmals auf dem Parteitag des hessischen Landesverbands in Hofheim deutlich. Durch den Weckruf und die drohende Spaltung stehe die AfD am Abgrund, warnte der Brandenburgische Landes- und Fraktionschef. „Wir brauchen den liberalen Flügel, aber ohne Bernd Lucke“, ergänzte er. (krk)