Anzeige
Anzeige

Bundeswehr: Wehrbeauftragter kritisiert geringen Frauenanteil in Führungspositionen

Bundeswehr: Wehrbeauftragter kritisiert geringen Frauenanteil in Führungspositionen

Bundeswehr: Wehrbeauftragter kritisiert geringen Frauenanteil in Führungspositionen

Hellmut Königshaus
Hellmut Königshaus
Hellmut Königshaus: Wehrbericht in Berlin vorgestellt Foto: picture alliance/dpa
Bundeswehr
 

Wehrbeauftragter kritisiert geringen Frauenanteil in Führungspositionen

Der Wehrbeauftragte der Bundesregierung, Hellmut Königshaus (FDP), hat den geringen Frauenanteil in Führungspositionen der Bundeswehr kritisiert. Er forderte die Streitkräfte in seinem am Dienstag vorgestellten Jahresbericht auf, „in allen Dienstgradgruppen ein attraktiver Arbeitgeber für Frauen zu sein“.
Anzeige

BERLIN. Der Wehrbeauftragte der Bundesregierung, Hellmut Königshaus (FDP), hat den geringen Frauenanteil in Führungspositionen der Bundeswehr kritisiert. Er forderte die Streitkräfte in seinem am Dienstag vorgestellten Jahresbericht auf, „in allen Dienstgradgruppen ein attraktiver Arbeitgeber für Frauen zu sein“.

Königshaus monierte, die Auffassung, „daß Frauen körperlich anspruchsvollen Funktionen beispielsweise im Feld nicht gewachsen seien“, sei noch immer weit verbreitet. „Dies könnte unter anderem ein Grund für die Beobachtung sein, daß der Anteil weiblicher Zugführer in Ausbildungskompanien sehr gering ist. Auch dies wird von Soldatinnen zu Recht als Benachteiligung empfunden.“

Gleichstellungsbeauftragte sollen gestärkt werden

Zugleich setzte sich der FDP-Politiker für eine Stärkung der militärischen Gleichstellungsbeauftragten ein. Deren Aufgaben seien „anspruchsvoll und breit gefächert“.  Die Übernahme dieses Amtes werde „für geeignete Soldatinnen nur dann attraktiv sein, wenn trotz entgegenstehender gesetzlicher Regelung nicht das Gefühl entsteht, Laufbahnnachteile zu erleiden“, mahnte Königshaus. Darüber hinaus sind die Gleichstellungsbeauftragten der Bundeswehr auch für Transsexuelle und homosexuelle Soldaten zuständig.

Erst in der vergangenen Woche war eine Studie des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften zur Lage der Frauen in der Bundeswehr öffentlich geworden. Demnach sindmehr als 56 Prozent der männlichen Soldaten der Meinung, Frauen veränderten die Bundeswehr zum Schlechteren. Besonders die schlechteren körperlichen Leistungen trügen zu einem Kampfkraftverlust der Streitkräfte bei.

Beschwerden häufen sich

Insgesamt erreichten den Wehrbeauftragten im vergangenen Jahr 5.095 Beschwerden. 2012 waren es 4.309. Gleichzeitig sank die Zahl der Soldaten von rund 198.000 auf 184.00. Die meisten Eingaben beschäftigten sich mit Problemen bei der Besoldung (19 Prozent). Auf das Thema „Menschenführung und soldatische Ordnung“ entfielen 17 Prozent. Mit jeweils zehn Prozent bilden die Probleme bei der „Vereinbarkeit von Familie und Dienst“ sowie die Personalplanung zwei weitere große Beschwerdefelder. (ho)

Hellmut Königshaus: Wehrbericht in Berlin vorgestellt Foto: picture alliance/dpa
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag