DRESDEN. Das Verfahren gegen den Jenaer Pfarrer Lothar König wegen schweren Landfriedensbruchs ist gegen die Zahlung einer Geldauflage eingestellt worden. Dies teilten seine Anwälte am Montag mit. König, dem die Staatsanwaltschaft vorgeworfen hatte, 2011 während linksextremer Proteste gegen eine NPD-nahe Demonstration zu Gewalt gegen Polizisten aufgerufen zu haben, begründete die Akzeptanz der Geldauflage mit seiner angeblich „christlichen Überzeugung“.
„Motiv für die Zustimmung des Angeklagten ist, daß er aufgrund christlicher Überzeugung nach der langen Phase des Haders und des Streits, unter der nach seiner Wahrnehmung nicht nur er gelitten hat, einen Beitrag zum Rechtsfrieden leisten will“, betonten seine Anwälte.
Linkspartei zufrieden
König habe deswegen die Geldauflage akzeptiert, die je zur Hälfte an den Freistaat Sachsen und an den Evangelisch-Lutherischen Kirchenbezirk in Dresden Mitte gezahlt werden soll. Laut der von ihm geleiteten „Jugendgruppe“ erhielt der Pfarrer auch Unterstützung der linksextremen „Roten Hilfe“. Die vom Verfassungsschutz beobachtete Gruppe setzt sich für linksextreme Angeklagte ein, sofern diese nicht mit den Behörden kooperieren.
Die Linkspartei zeigte sich erfreut über das Ende des Prozesses. Der Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten-Posten in Thüringen, Bodo Ramelow, schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Eine wunderbare Meldung aus Dresden. Hatz gegen Jugendpfarrer Lothar König wurde beendet!“ (ho)