BERLIN. Die SPD hat vor einem zu geringen Frauenanteil in der EU-Kommission gewarnt. „Junckers Aufforderung an die Staats- und Regierungschefs, mehr Kommissarinnen vorzuschlagen, blieb ungehört“, kritisierte der stellvertretende Vorsitzende der SPD im Bundestag, Axel Schäfer.
„Bei den bekannten 21 Nominierungen aus den Mitgliedstaaten ist das Geschlechterverhältnis 18 zu drei, so daß der Frauenanteil bei inakzeptablen 14 Prozent läge“, monierte der SPD-Politiker. In der aktuellen EU-Kommission sind neun Frauen vertreten. Demnach müßten die verbleibenden sieben Länder Frauen wählen, damit die angestrebte Quote realisierbar wäre.
Er betonte, daß sowohl der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (SPD), als auch der Vorsitzende der Christdemokraten im EU-Parlament, Manfred Weber (CSU), eine Kommission ablehnen würden, in der weniger Frauen als derzeit repräsentiert seien. „Der Kommissionspräsident sollte aus jedem Land mindestens eine Frau und einen Mann genannt bekommen, die er nach entsprechender Eignung einem Aufgabenbereich zuordnen kann“, forderte Schäfer. (kh)