BERLIN. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), hat vor einer Benachteiligung von Einwanderern bei der Jobsuche gewarnt. „Immer noch gibt es nachweisbare Diskriminierungen von Bewerbern mit vermeintlich fremd klingenden Namen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt“, sagte die SPD-Politikerin der Rheinischen Post.
Angesichts der Tatsache, daß Deutschland eines der beliebtesten Einwanderungsländer der Welt sei, sollten sich Unternehmen freuen, ihren Fachkräftebedarf mit gut ausgebildeten Einwanderern stillen zu können. Die Willkommenskultur in Deutschland sei mittlerweile zu einem wichtigen Standortfaktor geworden, betonte die Integrationsbeauftragte. Ziel sei es nun, sich auf die Personen zu konzentrieren, die nicht vom „boomenden Arbeitsmarkt“ profitierten.
Deutlich schlechter Qualifiziert
Hintergrund der Äußerungen sind Studien, wonach Bewerber mit ausländisch klingenden Namen angeblich in Bewerbungsverfahren diskriminiert würden. Allerdings sind Einwanderer in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamts zum Teil deutlich schlechter qualifiziert als Deutsche.
So hatten 15,5 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund und einem Alter von mindestens 15 Jahren keinen Schulabschluß. Bei der entsprechenden Gruppe der Deutschen lag der Anteil bei 2,3 Prozent. Auch waren Einwanderer im Alter zwischen 15 und 64 Jahren zu zwei Dritteln (66,6 Prozent) erwerbstätig. Bei den Personen ohne Migrationshintergrund waren es drei Viertel (75,9 Prozent). (ho)