BERLIN. Bundespräsident Joachim Gauck hat davor gewarnt, in der Debatte um die Einwanderung aus Osteuropa ungerechtfertigte Ängste zu schüren. „Es ist falsch und gefährlich für den inneren Frieden, wenn man suggeriert, Zuwanderer schadeten diesem Land, nähmen uns Arbeit weg oder gefährdeten unser Sozialsystem. Es ist statt dessen richtig, deutlich zu sagen: Einwanderung tut diesem Land sehr gut“, betonte Gauck gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Einwanderer bewahrten die Gesellschaft davor, noch schneller noch älter zu werden, trügen dazu bei, den Lebensstandard und die Zukunft des Landes zu wahren und bescherten den Deutschen kulturelle Vielfalt. Und die sei, trotz der Schwierigkeiten, die sie manchmal mit sich bringe, „eine Bereicherung“, stellte der Bundespräsident klar.
Probleme dürfen nicht verschwiegen werden
Gleichzeitig mahnte Gauck aber auch, die politische Korrektheit dürfe nicht verhindern, daß auch die Probleme, die durch Einwanderung entstünden, benannt werden. So müsse beispielsweise politisch besprochen werden, daß Roma noch immer eine diskriminierte Minderheit in Europa seien.
Trotzdem dürfe nicht verschwiegen werden, was einige Kommunen belaste: „Daß es dort einen Teil von Roma-Familien gibt, die etwa ihre Kinder nicht zur Schule schicken und ihnen damit Lebenschance verbauen.“ Der Staat müsse klarmachen, daß er ein solches Verhalten oder andere Regelverstöße nicht hinnehme. (krk)