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Recherchen: Pädophilie-Debatte erreicht Pro Familia

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Pädophilie-Debatte erreicht Pro Familia

Die Debatte um die pädophile Vergangenheit der Grünen hat nun auch den Verein Pro Familia erreicht. Im Vereinsmagazin Pro Familia Magazin der achtziger und neunziger Jahre finden sich pädophilenfreundliche Texte.
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Die Pädophilie-Debatte erreicht Pro Familia Foto: picture alliance/dpa

FRANKFURT. Die Debatte um die pädophile Vergangenheit der Grünen hat nun auch den Verein Pro Familia erreicht. Nach Recherchen des Tagesspiegel finden sich im Vereinsmagazin Pro Familia Magazin der achtziger und neunziger Jahre pädophilenfreundliche Texte. So habe dort unter anderem der Soziologe Rüdiger Lautmann geschrieben, daß der „echte Pädophile“ mit den Kindern „außerordentlich vorsichtig“ umgehe, weswegen eine Schädigung des Kindes „sehr fraglich“ sei.

Zudem gebe es „so etwas wie eine natürliche Willensübereinstimmung“ zwischen Erwachsenen und Kindern. Lautmanns 1994 erschienenes Buch „Die Lust am Kind“ wurde im Pro Familia Magazin ebenso positiv besprochen wie weitere pädophilenfreundliche Bücher. In der Ausgabe 5/87 schrieb der Psychologe Wolf Vogel über „das Elend der verbotenen Liebe“. Er argumentierte, daß eine Kriminalisierung der Pädophilie vor allem den Kindern schade. Für sie sei es belastend, „daß sie ihr Liebesverhältnis vor allen anderen Menschen, auch den sonstigen Bezugspersonen verschweigen müssen“.

Funde im Zuge der Grünen-Aufklärung

Der Jurist Norbert Lammertz forderte in einem Heft des Jahres 1985 eine Neuordnung des Sexualstrafrechts. Sexualkontakte, die „mit dem Willen des Kindes“ zustande kämen und „gewaltfrei“ seien, sollten demnach nicht unter Strafe gestellt werden. Im Mai hatten die Grünen den Historiker Franz Walter vom Göttinger Institut für Demokratieforschung beauftragt, die eigene pädophile Vergangenheit zu untersuchen und aufzuarbeiten. Im Zuge der Recherche in den Archiven stießen die Forscher auch auf Dokumente weiterer Organisationen, die die Entkriminalisierung von Pädophilie forderten, darunter Pro Familia.

In einer Stellungnahme teilte der Verein mit, daß eine „eindeutige Verurteilung des sexuellen Mißbrauchs“ an keiner Stelle infrage gestellt worden sei. Pro Familia unterhält in Deutschland etwa 180 sogenannte Beratungsstellen, in denen neben medizinisch-psychologischen Angeboten auch über 70 Prozent aller Abtreibungen im Land vorgenommen werden. Die Organisation ist Gründungsmitglied der „International Planned Parenthood Federation“, einer Organisation, die sich der weltweiten Durchsetzung des einfachen und straffreien Schwangerschaftsabbruchs verschrieben hat. (tb)

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