BERLIN. Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-VK) hat zur Sabotage in der Rüstungsindustrie aufgerufen. „Wer etwas gegen den Krieg machen will, muß natürlich auch gegen die Kriegsproduktion vorgehen“, sagte der politische Geschäftsführer der linken Organisation, Monty Schädel, der Jungen Welt. Er rufe daher zur Sabotage in den deutschen Rüstungskonzernen auf.
Hintergrund ist eine Urteil des Amtsgerichts München gegen einen Mann aus Heidelberg, der in einem Flugblatt die Mitarbeiter des Rüstungskonzerns Krauss-Maffei-Wegmann zur Sabotage aufgefordert hatte.
Das Unternehmen ist an der Herstellung des Kampfpanzers Leopard 2 beteiligt, der auch nach Saudi-Arabien geliefert wird. Die Mitarbeiter des Konzerns sollten laut dem Flugblatt ihr „betriebliches Eingebundensein in die Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebsabläufe“ dazu nutzen, „Sand in das Getriebe“ zu streuen und die Waffenlieferung dadurch zu verzögern, zu behindern und zu sabotieren. Das Amtsgericht München verurteilte den Mann deswegen am Donnerstag zu 60 Tagessätzen à 40 Euro.
„Kriegsproduzenten gehören vor Gericht“
Die DFG-VK stellte sich hinter den Verurteilten, der auch ihr Mitglied ist. Es sei nötig, „mit denjenigen solidarisch zu sein, die sich gegen Kriege und Produktion von Kriegswaffen einsetzen“, betonte Schädel. Nicht die Kriegsgegner, sondern die Kriegsproduzenten gehörten vor Gericht, forderte der Geschäftsführer der Organisation.
Die DFG-VK war in der Vergangenheit mehrfach mit geschmacklosen Aktionen in die Schlagzeilen geraten. So forderte beispielsweise der Landesverband Berlin-Brandenburg unter dem Motto „Feste feiern wie SIE fallen“, den Tod deutscher Soldaten mit Champagner am Ehrenmal der Bundeswehr zu feiern. (krk)