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Nach Rassismusvorwurf: Berliner Polizei zieht Warnvideo vor Taschendieben zurück

Nach Rassismusvorwurf: Berliner Polizei zieht Warnvideo vor Taschendieben zurück

Nach Rassismusvorwurf: Berliner Polizei zieht Warnvideo vor Taschendieben zurück

Polizeivideo
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Stein des Anstoßes: Warnvideo der Berliner Polizei vor Taschendieben Quelle: Youtube
Nach Rassismusvorwurf
 

Berliner Polizei zieht Warnvideo vor Taschendieben zurück

Eigentlich wollte die Berliner Polizei nur mit einem Video vor Taschendieben warnen. Doch dann hagelte es Kritik, weil darin ausländische Täter zu sehen waren. Nun reagiert die Polizei und zieht den Film zurück.
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BERLIN. Die Berliner Polizei hat auf die Kritik an einem Warnvideo vor Taschendieben reagiert und den monierten Film zurückgezogen. Das Video soll nicht mehr gezeigt werden und statt dessen ein neues gedreht werden, kündigte der  Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Inneres, Bernd Krömer (CDU), nach einem Bericht der taz im Abgeordnetenhaus an. In dem neuen Film sollen nun deutsche Polizisten die Täter spielen.

Zuvor hatten mehrere Politiker von Linkspartei und Grünen das Video scharf kritisiert, weil darin ausländische Taschendiebe gezeigt wurden. Sie warfen der Polizei vor, dadurch Ausländer als kriminell zu stigmatisieren. Der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Hakan Tas, sagte gegenüber der taz: „Das Video im Berliner Fenster erweckt den Eindruck, daß die Berliner Polizei Menschen, die nicht-deutscher Herkunft sind, als Täter vorführen will und stellt diese Personengruppe damit unter Generalverdacht.“ Ähnlich äußerte sich auch der innenpolitische Sprecher der Grünen im Abgeordnetenhaus, Benedikt Lux: Es sei „schade, daß hier unnötig Klischees bedient werden. Als ob nur weiße Omis Opfer von Taschendiebstählen werden und als ob alle Täter ein vermeintlich ausländisches Aussehen hätten.“

Polizeiliche Kriminalstatistik rechtfertigt Szenenauswahl

Bei den Szenen handelte es sich um Originalaufnahmen aus Überwachungskameras. Die Polizei begründete die Auswahl damit, daß in diesen Sequenzen das Vorgehen der Taschendiebe besonders gut zu sehen sei. Ausgestrahlt wurde der Film im Berliner U-Bahnfernsehn.

Zu sehen sind in dem Film eine Asiatin, die in einem Bekleidungsgeschäft etwas aus einem fremden Rucksack stiehlt, ein Schwarzer, der in einem Supermarkt eine ältere Dame beklaut sowie eine dunkelhäutige Frau, die einen Fahrgast beim Einsteigen in den Bus bestiehlt. Im Anschluß daran erscheint die Warnung: „Vorsicht Diebe – Schützen Sie Ihr Weihnachtsgeld!“

Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik war in Berlin im vergangenen Jahr „eine deutliche Zunahme beim Taschendiebstahl“ durch „verstärkten (visafreien) Zustrom rumänischer und bulgarischer Tätergruppen sowie insgesamt gestiegenen Touristenzahlen“ zu verzeichnen. Insgesamt wurden 17.978 entsprechende Delikte registriert, was einem Anstieg von 18,8 Prozent im Vergleich zu 2011 entspricht. Die Aufklärungsquote lag mit 784 Fällen bei 4,4 Prozent. Ermittelt wurden 670 Tatverdächtige, von denen 74 Prozent nichtdeutscher Herkunft waren. Die überwiegende Anzahl von ihnen stammte aus Rumänen (36,1 Prozent), Polen (11,7 Prozent) und Bulgarien (sieben Prozent). (krk)

 

Stein des Anstoßes: Warnvideo der Berliner Polizei vor Taschendieben Quelle: Youtube
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