BERLIN. Jeder vierte ausländischstämmige Schüler oder Student in Deutschland fühlt sich auf Grund seiner Herkunft diskriminiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Wie die Tagesschau berichtet, würden Schüler wegen „ihres türkischen oder arabischen Hintergrundes oft beschimpft“, homosexuellen Schülern würde „durch Schulhofbeleidigungen häufig jedwedes Selbstwertgefühl genommen“. Zudem hätten sechs Prozent der Befragten mit einer Behinderung angeben, eine Benachteiligung erlebt zu haben.
Wie die Welt über die Studie berichtet, gebe es an den Schulen zwar ein Bewußtsein dafür, daß die Schülerschaft mittlerweile sehr heterogen sei und darauf entsprechend eingegangen werden müsse. „Doch wird diese Heterogenität eher als Belastung und Herausforderung, nicht als Bereicherung aufgefaßt.“
Lehrerschaft zu homogen
Unter den sexuellen Minderheiten wurden für die Untersuchung der Antidiskriminierungsstelle lesbische und bisexuelle Frauen sowie Transgender befragt. Laut Welt gaben 72,6 Prozent von ihnen an, wegen ihrer Sexualität schlechter beurteilt worden zu sein. 39,1 Prozent seien schon einmal von den Mitschülern gemobbt worden.
Die Autoren der Untersuchung bemängelten zudem, daß die „zunehmende Heterogenität der Schülerschaft“ sich nur unzureichend bei den Lehrern widerspiegle. So werde die Lehrerschaft zum Beispiel immer weiblicher. 2010 habe der Anteil männlicher Lehrer an Grundschulen nur 13 Prozent betragen. Lediglich 6,1 Prozent hätte einen sogenannten Migrationshintergrund gehabt. Über die sexuelle Orientierung von Lehrern gebe es keine Erkenntnisse. (krk)