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Debatte um Buchveröffentlichung: Sarrazin: Es gibt einen Nexus von Euro und Holocaust

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Debatte um Buchveröffentlichung: Sarrazin: Es gibt einen Nexus von Euro und Holocaust

Debatte um Buchveröffentlichung
 

Sarrazin: Es gibt einen Nexus von Euro und Holocaust

Thilo Sarrazin hat seine These von einer Verbindung zwischen der deutschen Euro-Rettungspolitik und der Schuld der Deutschen am Zweiten Weltkrieg verteidigt. Aus der deutschen Schuld werde eine Verpflichtung für Europa abgeleitet, sagte Sarrazin im Interview mit der Zeit. Es gebe einen „Nexus von Euro und Holocaust“.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

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Thilo Sarrazin: Es gibt einen Nexus von Euro und Holocaust Foto: JF

HAMBURG. Thilo Sarrazin hat seine These von einer Verbindung zwischen der deutschen Euro-Rettungspolitik und der Schuld der Deutschen am Zweiten Weltkrieg verteidigt. Aus der deutschen Schuld werde eine Verpflichtung für Europa abgeleitet, sagte Sarrazin im Interview mit der Zeit. Es gebe einen „Nexus von Euro und Holocaust“.

Als Beispiels hierfür zitierte Sarrazin den italienischen Publizisten Eugenio Scalfari, der vor einigen Wochen in der Zeit geschrieben hatte: „Wenn Deutschland eine Finanzpolitik betreibt, die den Euro scheitern läßt, dann wären die Deutschen für das Scheitern Europas verantwortlich. Das wäre die vierte Schuld nach den Weltkriegen und dem Holocaust. Deutschland muß jetzt seine Verantwortung für Europa übernehmen.“

Ähnlich habe auch Altkanzler Helmut Schmidt auf dem SPD-Parteitag im vergangenen September argumentiert, so Sarrazin. Er aber sage ganz deutlich: „Es kann nicht sein, daß wir bald siebzig Jahre nach dem letzten Weltkrieg mit dieser Begründung für die Schulden anderer Länder aufkommen sollen, und genau darauf laufen zum Beispiel Euro-Bond hinaus.“

„Deutschland kann nicht die internen Probleme der Griechen lösen“

Unter europäischer Solidarität dürfe nicht verstanden werden, daß entwickelte, souveräne Staaten zum Ausgleich der Fehlentscheidungen anderer souveräner Staaten deren Schulden übernähmen. Deutschland könne nicht die internen Probleme der Griechen, Spanier oder Italiener lösen, warnte der frühere Bundesbankvorstand.

Am Dienstag hatte Sarrazin in Berlin sein neues Buch „Europa braucht den Euro nicht“ vorgestellt. Für Empörung hatte vor allem die darin enthaltene Aussage gesorgt, die Politik sei in der Frage der Euro-Rettung von „jenem sehr deutschen Reflex“ getrieben, „wonach die Buße für Holocaust und Weltkrieg erst endgültig getan ist, wenn wir alle unsere Belange, auch unser Geld, in europäische Hände gelegt haben“. (krk)

> Sarrazins Buch „Europa braucht den Euro nicht“ im JF-Buchdienst

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