DRESDEN. Evangelische Pfarrhäuser in Sachsen sollen künftig auch homosexuellen Pfarrerspaaren offen stehen, wenn der jeweilige Kirchenvorstand zustimmt. Dies hat die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen am vergangenen Wochenende bestätigt. In Einzelfällen könne die Landeskirche damit verpartnerten Homosexuellen das gemeinsame Leben im Pfarrhaus genehmigen.
Die Kirchenleitung begründete ihren Vorstoß mit der allgemeinen Akzeptanz der Homosexualität, vor allem in Großstädten. Sie betonte jedoch die „bleibende Bedeutung der biblischen Ordnung von Ehe und Familie als Leitbild des Zusammenlebens von Mann und Frau“.
Große Vorbehalte in den Gemeinden
„Ich bin sicher, daß homosexuell geprägte Menschen, mit denen wir in der Gemeinschaft der Kirche verbunden sind, als Schwestern und Brüder im Glauben akzeptiert werden“, sagte Landesbischof Jochen Bohl. Im April 2012 wird die sächsische Synode endgültig über das Vorhaben entscheiden.
Hintergrund ist das Verbot für ordinierte Pfarrer, ihre kirchliche Dienstwohnung gemeinsam mit ihrem homosexuellen Partner zu bewohnen. Auch eine Segnung homosexueller Paare lehnte die evangelische Kirche in Sachsen bisher ab. (CvM)