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Geschichtspolitik : Merkel weiht Zigeuner-Mahnmal ein

Geschichtspolitik : Merkel weiht Zigeuner-Mahnmal ein

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Geschichtspolitik
 

Merkel weiht Zigeuner-Mahnmal ein

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Mahnmal für die während des Nationalsozialismus ermordeten Zigeuner in Berlin eingeweiht. „Lange wurde diese Opfergruppe nicht wahrgenommen“, sagte Merkel. Darum sei es erfreulich, daß neben den Denkmälern für die ermordeten Juden und Homosexuellen jetzt auch Sinti und Roma ihre Gedenkstätte hätten.
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Gedenktafel am Eingang des Mahnmals Foto: ho

BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Mittwoch das Mahnmal für die während des Nationalsozialismus ermordeten Zigeuner in Berlin eingeweiht. „Lange wurde diese Opfergruppe nicht wahrgenommen“, sagte Merkel. Darum sei es erfreulich, daß neben den Denkmälern für die ermordeten Juden und Homosexuellen jetzt auch Sinti und Roma ihre Gedenkstätte zwischen Reichstag und Brandenburger Tor hätten.

Mit Blick auf die aktuelle Situation warnte die Kanzlerin vor einer weiteren Diskriminierung der Zigeuner in Deutschland. Diese müßten auch heute noch um ihr Recht kämpfen. „Sie sind eine Bereicherung der Vielfalt Deutschlands.“ Es sei die Aufgabe Deutschlands, Minderheiten besser zu schützen.

Eklat nach der Merkel-Rede

Der Vorsitzende des Zentralrates der Deutschen Sinti und Roma, Romani Rose, kritisierte in seiner Rede den zunehmenden Rassismus in Deutschland. Dieser sei angeblich bis „in die Mitte der Gesellschaft“ vorgedrungen. Im Kampf gegen den Rechtsextremismus reichten Verbote dabei nicht mehr aus. Die ganze Gesellschaft müsse sich dagegen werfen, forderte Rose. Den Sinti und Roma sei die Öffentlichkeit dabei lange verweigert gewesen.

Für einen Eklat sorgte ein Zuhörer, nachdem er nach Merkels Rede laut rief: „Was ist mit den abgeschobenen Sinti und Roma?“ Auch diese wollten in Deutschland bleiben. Er erhielt dafür großen Applaus von den anderen Gästen. Er beruhigte sich erst, nachdem ihm von einem Mitglied der Organisation deutlich gemacht wurde, daß dies nicht das Thema der Veranstaltung sei.

Der bereits 1992 vom Bundestag beschlossene Bau hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder verzögert. So zerstritten sich die Opferverbände beispielsweise um die Frage, ob auf der Gedenktafel das Wort „Zigeuner“ auftauchen sollte. Der Zentralrat sprach sich dagegen aus, die kleinere Sinti-Allianz sah in dem Wort kein Problem. Statt der anvisierten zwei Millionen Euro kostete das aus öffentlichen Mitteln finanzierte Bauvorhaben schließlich fast drei Millionen Euro. (ho)

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