MAINZ. Der untergetauchte Salafistenprediger Denis Cuspert hat die Muslime zum „Heiligen Krieg“ gegen Deutschland aufgerufen. Er bezeichnete die Bundesrepublik in einem dem ZDF vorliegenden Video als „Kriegsgebiet“. An seine deutschen Anhänger gerichtet, sagte er: „Setzt euch ein für den Dschihad, wandert aus oder führt ihn hier durch.“ Der Film wurde offenbar in Umgebung des Kölner Doms gedreht.
Cuspert ist bereits seit Jahren in der islamistischen Szene aktiv. Im Jahr 2010 gab der in Berlin geborene ehemalige „Gangsta-Rapper“, der unter dem Pseudonym „Deso Dogg“ unter anderem islamistische Lieder produziert hatte, seine Musikerkarriere auf und fungiert seitdem als salafistischer Prediger und Führer der mittlerweile verbotenen Organisation „Millatu Ibrahim“.
BKA zeigt sich besorgt
Anfang Mai war Cuspert, gegen den wegen Volksverhetzung ermittelt wird, an Angriffen gewalttätiger Salafisten in Bonn beteiligt, bei denen zwei Polizisten durch Messerstiche schwer verletzt wurden. Derzeit soll er sich angeblich in Ägypten aufhalten.
Besorgt über die Drohungen zeigte sich der Chef des Bundeskriminalamts, Jörg Ziercke. „Wir nehmen das sehr ernst. Das sind erste Hinweise darauf, daß jemand sich tatsächlich entschlossen hat als Märtyrer zu sterben“, sagte Ziercke dem ZDF. Gefährlich werde es vor allem dann, wenn diese Islamisten aus Ausbildungslagern zurück nach Deutschland kämen. (tb)