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Neue DNA-Spur: Ex-Ermittler im Barschel-Fall hält Mordthese für erhärtet

Neue DNA-Spur: Ex-Ermittler im Barschel-Fall hält Mordthese für erhärtet

Neue DNA-Spur: Ex-Ermittler im Barschel-Fall hält Mordthese für erhärtet

Neue DNA-Spur
 

Ex-Ermittler im Barschel-Fall hält Mordthese für erhärtet

Der ehemalige Chef-Ermittler im Barschel-Fall, Heinrich Wille, hält nach dem Fund neuer DNA-Spuren die These von einer Ermordung des früheren Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein für erhärtet. Barschel sei in der Todesnacht nicht alleine im Hotelzimmer gewesen.
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BERLIN. Der ehemalige Chef-Ermittler im Barschel-Fall, Heinrich Wille, hält nach dem Fund neuer DNA-Spuren die These von einer Ermordung des früheren Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein für erhärtet. „Für mich ist die Entdeckung der DNA-Spur eines Fremden eine Bestätigung unserer damaligen Ermittlungen, wonach Barschel in der Todesnacht nicht allein in seinem Hotelzimmer war“, sagte Wille Welt-Online.

Am Wochenende war bekannt geworden, daß sich neben dem CDU-Politiker Uwe Barschel vor dessen Tod offenbar noch eine zweite Person in seinem Genfer Hotelzimmer aufgehalten hat. Ermittler des Kieler Landeskriminalamts entdeckten nach nun fast 25 Jahren den genetischen Fingerabdruck eines Unbekannten an der Kleidung, die Barschel an dem Tag getragen hatte. Laut dem Bericht sollen sich die DNA-Spuren des Unbekannten auf Barschels Strickjacke, Socken, Krawatte und auf einem Handtuch befunden haben.

Fund soll mit BKA-Datenbank abgeglichen werden

Barschel war am 27. Oktober 1987 in der Badewanne seines Schweizer Hotelzimmers tot aufgefunden worden. Laut Obduktion starb er an einer Überdosis Medikamenten. Es gab jedoch stets Vermutungen, Barschel könne die Medikamente nicht selbst oder nicht freiwillig eingenommen haben, sondern sei ermordet worden. Als mögliche Täter kamen verschiedene Geheimdienste in Betracht, weil Barschel möglicherweise um illegale Waffengeschäfte wußte und damit an die Öffentlichkeit gehen wollt.

Wille forderte nun von der Staatsanwaltschaft Kiel, das Ermittlungsverfahren in dem Fall wiederaufzunehmen. So sollten die neuen Funde beispielsweise mit den Datenbanken des Bundeskriminalamtes abgeglichen werden. „Das ist einen Versuch wert, zumal sich für mich der Anfangsverdacht auf Mord im Laufe der Ermittlungen erhärtet hat. Das bedeutet, daß das Verfahren wieder aufgenommen werden muß, wenn es neue Erkenntnisse gibt“, sagte der frühere Leitende Oberstaatsanwalt.

Staatsanwaltschaft will Fall nicht neu aufrollen

Die Entdeckung der DNA-Spur geht auf eine Initiative des schleswig-holsteinischen CDU-Politiker Werner Kalinka zurück. Dieser hatte 2010 die Lübecker Staatsanwaltschaft aufgefordert, die Beweisstücke im Fall Barschel nach genetischen Fingerabdrücken zu untersuchen und entsprechende Anträge gestellt. „Die Staatsanwaltschaft Lübeck ist nun nachdrücklich aufgefordert, die Ermittlungen wieder aufzunehmen“, verlangte der CDU-Politiker.

Doch dort herrscht offenbar wenig Interesse, den Fall nochmals neu aufzurollen. Der Leitende Oberstaatsanwalt, Thomas-Michael Hoffmann, kündigte in der Welt am Sonntag an, die DNA-Spur nicht weiter verfolgen zu wollen. „Die Untersuchungsergebnisse bieten keine zureichenden Anhaltspunkte, die es erlaubten, eine Linie zu eventuell tatverdächtigen Personen zu ziehen“, begründete Hoffmann die Entscheidung. (krk)

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