POTSDAM. Der Verfassungsschutz Brandenburg hat vor einem islamistischen Lehrbuch gewarnt, mit dem an Volkshochschulen (vhs) für einen radikalen Islam geworben werden soll. Verantwortlich für „Das Lehrbuch – Einführung in den Islam speziell für Volkshochschulen“ ist der in Bergheim ansässige Verein „Way-to-Allah“, der sich laut Verfassungsschutz am Salafismus orientiert – einer islamistischen Strömung, die die Trennung von Staat und Religion aufheben und die Scharia einführen will.
Entsprechend heißt es in dem Buch, für einen Moslem sei „der Einklang von Religion und Gesetzgebung die Grundlage seiner Existenz“. Wer diese Grundlage verletze, müsse damit rechnen, daß Moslems versuchten, sie „durch Verteidigung zu erhalten“.
Volkshochschul-Verband distanziert sich von Lehrbuch
An anderer Stelle verstößt das Lehrbuch nach Ansicht der Verfassungsschützer gegen den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes. So werde beispielsweise das Prinzip der Mehrehe im Islam ebenso verteidigt wie die Benachteiligung der Frau. So dürfe eine muslimische Frau laut dem Buch keinen Angehörigen einer anderen Religion heiraten.
Der Verein ruft auf seiner Internetseite dazu auf, Islamkurse an Volkshochschulen anzubieten, die sich an den Inhalten des Lehrbuchs orientieren. Erste Kurse seien bereits in Oldenburg abgehalten worden.
Der Sprecher des Deutschen Volkshochschul-Verbands, Boris Zaffarana, distanzierte sich auf Anfrage von dem Werk und betonte, das Buch sei keine vhs-Publikation. „Wir verwahren uns dagegen, daß in unserem Namen solche Inhalte angeboten werden“, sagte Zaffarana der JUNGEN FREIHEIT. (krk)