STUTTGART. Der Vorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, hat dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) vorgeworfen, „ausländerfeindliche Ressentiments“ zu schüren.
Hintergrund ist ein Interview von Mappus in der Welt, in dem er vor der Wahl der Grünen warnte: „Wenn ausgerechnet Baden-Württemberg, wo das niemand erwartet hätte, nach 58 Jahren Herrn Özdemir oder Herrn Kretschmann oder wen auch immer als grünen Ministerpräsidenten hätte, wäre das ein völliger Paradigmenwechsel, der natürlich erhebliche Auswirkungen hätte auf Berlin.“
Die Grünen entgegneten, Özdemir stehe gar nicht zur Wahl, sondern der 62 Jahre alte Spitzenkandidat Winfried Kretschmann. Die Behauptung, Özdemir würde im Falle eines Wahlsieges der Grünen Ministerpräsident, sei Bestandteil einer Angstkampagne der CDU. Gegenüber der ARD sagte Özdemir: „Nach dem Motto: da steht ein Türke zur Wahl. Ihr wählt zwar den Kretschmann, bekommt aber dann den Deutsch-Türken Özdemir. Das ist schon perfide, was Mappus da macht.“ Der baden-württembergische CDU-Chef wies die Vorwürfe Özdemirs als „unsinnig“ zurück.
In Baden-Württemberg wird am 27. März ein neuer Landtag gewählt. Grün-Rot und Schwarz-Gelb liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. (rg)