MAGDEBURG. Die Junge Union (JU) Sachsen Anhalt hat den Magdeburger Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) aufgefordert, die Schirmherrschaft für den „Christopher Street Day“ zu übernehmen. Seine bisherige Weigerung habe die Stadt „zum Gespött der ganzen Republik“ gemacht, kritisierte die stellvertretende Landesvorsitzende, Freya Gergs.
Dabei sei schon die Tatsache, daß sich der Bürgermeister seit zehn Jahren weigere, die Schwulenparade zu unterstützen, schlimm genug, betonte Gergs. „Für die Junge Union ist der Christopher Street Day ein wichtiges Symbol des gesellschaftlichen Miteinanders in der Landeshauptstadt, das es zu unterstützen gilt.“ Gergs kündigte zudem an, die JU werde auch in diesem Jahr mit einem Infostand auf dem CSD präsent sein.
Trümper weist Kritik zurück
Kritik am Oberbürgermeister kam auch von den Jungsozialisten. Die Weigerung der sozialdemokratischen Stadtratsfraktion, die Regenbogenflagge zu hissen sei „unsozialdemokratisch und peinlich“, bemängelte die Stellvertreterin im Juso-Stadtvorstand Tina Rosner.
Hintergrund der Kritik ist die Ablehnung Trümpers, das Rathaus mit der Homosexuellenfahne zu beflaggen und die Schirmherrschaft über die Schwulenparade zu übernehmen. Er habe dies in den vergangenen Jahren abgelehnt und werde das auch in diesem Jahr machen, sagte Trümper der Volksstimme. „Ich bin gegen Diskriminierung, aber ich wünsche auch selbst nicht diskriminiert zu werden, weil ich dazu meine eigene Meinung habe.“ (ho)