BERLIN. Das „Forum Deutscher Katholiken“ hat die CDU-Bundestagsabgeordnete Monika Grütters aufgefordert, ihr Mandat niederzulegen. Anlaß ist ihre Kritik am designierten Erzbischof von Berlin, Rainer Maria Woelki.
Die CDU-Abgeordnete hatte gesagt, es sei „verheerend“, sollten Gerüchte zutreffen, daß Woelki dem erzkonservativen Orden „Opus Dei“ nahestehe. Der neue Erzbischof brauche „Offenheit für so eine heterogene Gesellschaft“.
Der Vorsitzende des Forum Deutscher Katholiken, Hubert Gindert, nannte Grütters Äußerungen einen „beispiellosen Akt der Selbstsäkularisierung“ und einen „Versuch der Einschüchterung, der an geistigen Terror grenzt“.
In Deutschland seien die Religionsfreiheit und damit auch die Zugehörigkeit zu den von der katholischen Kirche anerkannten Gemeinschaften von der Verfassung geschützt. „Staat und Volksvertreter haben die religiösen Grundfreiheiten zu schützen, aber nicht in Frage zu stellen“, kritisierte Gindert.
Woelki: „Ich halte mich an den Katechismus“
Wenn die CDU nicht mehr den Mut und die Kraft aufbringe, Grütters nahezulegen, die Konsequenzen aus ihrem Fehlverhalten zu ziehen, fordere eben das Forum Deutscher Katholiken ihren Rücktritt.
Zuvor war Woelki bereits unter anderem vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg wegen seiner Aussage, Homosexualität verstoße gegen die Schöpfungsordnung, kritisiert worden. Auf einer Pressekonferenz am Dienstag sagte der designierte Bischof, er stehe zur katholischen Lehre zur Homosexualität. „Ich halte mich an den Katechismus“, so Woelki. Darin stehe, daß Homosexualität eine vor Gott „nicht geordnete“ Praxis sei.
Gleichzeitig stellte er klar, daß er nicht dem Orden Opus Dei angehöre. Er finde die Kritik an diesem aber verletzend, berichtet die B.Z. Opus Dei leiste auch in Berlin hervorragende soziale Arbeit. (krk)