ESSEN. Die Essener Stadtverwaltung hat eine spezielle Einsatzgruppe zur Bekämpfung gewalttätiger Libanesen gegründet. Der 20köpfigen „Task Force“ soll neben Polizisten und Sozialarbeitern auch die „libanesischen Familien-Union“ angehören.
Die Mitglieder der neu gegründeten Einheit werden zusammen mit der Polizei durch die Stadt patrouillieren und dabei „auffällige Jugendliche“ präventiv ansprechen und begleiten, kündigte die Stadt an. Auch die Eltern der zumeist polizeibekannten ausländischen Jugendlichen sollen in das Konzept mit eingebunden werden.
Die Stadt reagiert damit auf eine Umfrage, bei der 57,1 Prozent der befragten Essener angaben, sie seien mit der Sicherheitssituation in der Stadt unzufrieden. Unter den Senioren lag dieser Wert bei 75 Prozent. Mehr als 12 Prozent bekannte, schon einmal Opfer von Gewalt geworden zu sein.
Massenschlägerei mit über einhundert Beteiligten
In Essen war es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Gewalttaten durch libanesische Jugendliche gekommen. So lieferten sich im April mehr als einhundert Ausländer eine Massenschlägerei auf dem Volksfest „Altenessener Frühling“. Die Kirmes wurde daraufhin vorzeitig abgebrochen. Nach Polizeiangaben benötigten die Beamten zehn Streifenwagenbesatzungen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Der Veranstalter Günter Gerdiken kündigte daraufhin an, künftig mehr Sicherheitspersonal einzustellen. „Wir haben sonst nie solche Vorkommnisse bei unseren Veranstaltungen in Altenessen.“
Auch für dieses Jahr erwartet der Sozialarbeiter Thomas Rüth weitere Gewalt: Im „Sommer kochen die Konflikte hoch.“ Besonders heikel werde es, wenn das Leben ausschließlich auf den Straßen stattfände, warnte Rüth gegenüber dem Internetportal der Westdeutsche Allgemeine Zeitung. (ho)