BERLIN. Der Niederländer Wouter Mijland plant in Berlin am 11. September ein Denkmal für gefallene Taliban-Kämpfer zu errichten. Der seit vier Jahren in Dresden lebende Künstler will eine rund zwei Meter hohe Skulptur an einem noch geheim gehaltenen, öffentlichen Platz aufstellen. Er versteht dies als bewußten Kontrapunkt zum neuen Bundeswehr-Ehrenmal.
Mijland sorgt sich nach eigenen Angaben um eine „neue deutsche Kriegskultur mit einem Denkmal und spannenden Fernsehsendungen bei ARD, in denen Journalisten mit der Bundeswehr auf Talibanjagd in Afghanistan gehen dürfen“. Diese Entwicklung nennt er in einem auf seiner Internetseite veröffentlichtem Gespräch „beängstigend und falsch“.
Die islamische Gefahr „ein Produkt westlicher Propaganda“
„Ich will vielleicht provozieren, aber nicht um bekannt zu werden“, versichtert Mijland, der sein Denkmal eine „billige Provokation“ nennt. Er wolle stattdessen, „daß Menschen ein bisschen anders nachdenken über den 11. September 2001 und seine Konsequenzen, über die Polarisierung und Stigmatisierung von Menschen muslimischer Religion.“
Die Gefahr durch einen aggressiven Islam hält Mijland deswegen für „ein Produkt westlicher Propaganda“: „Ich glaube nicht an diese große, gefährliche, islamistische Bewegung und halte diese Sichtweise für beängstigend und polarisierend.“ Die Skulptur stellt einen zusammengeschweißten Benzinkanister dar, in dessen Mitte ein Herz angedeutet ist. (FA)