Ich habe dies in der Tat schon sehr lange kommen sehen. Es war, nüchtern betrachtet, unvermeidlich. Man komme nun nicht wieder mit dem naiven Gejammer über die angebliche „Wichtigkeit“ der „Bürger in Uniform“ für die vielgepriesene Demokratie und die Republik. Das war schon immer naiv und blauäugig gewesen. Am Ende mag diese Entwicklung in der Tat sogar unerwartet positive Ergebnisse, über das rein Finanzielle hinweg, zeitigen.

Die Wehrpflicht, hervorgegangen aus dem Krümpersystem, kann nur in einer wehrhaften Nation erfolgreich sein. Eine ohnehin abgespeckte Dienstzeit von 6 Monaten, kann m. E. Ihren Auftrag kaum erfüllen. Wenn vielen Wehrpflichtigen jegliches Gefühl für soldatische Haltung, Kameradschaft und Opferbereitschaft in einer „weltoffenen Spaßgesellschaft“, allein von der Erziehung her, abhanden gekommen ist, erscheint die Aufstellung einer Berufsarmee, sinn- und wirkungsvoller.
Soldat ist man ganz Oder gar nicht. Und das ein Leben lang!

Jörg Neumann aus Potsdam

Leute wie Sie, sollten sich mal dringend mit der Realität in Berührung bringen. Alle Länder Europas, die nach 1990 die Wehrpflichtarmee durch die Feiwilligen Armee ersetzt haben durften erfahren, daß diese mehr kostet, auch wenn man massiv die Soldatenanzahl minimiert. Von den Rekrutierungsproblemen ganz zu schweigen.

Weiterhin mag für „Qualitätspolitiker“, wie Merkel, ein Euro-Rettungspaket alternativlos sein, für jeden klar denkenden Menschen ist derartiges aber nie alternativlos, gleiches gilt für die Wehrpflichtfrage. Aber bitte, die linke CDU muß natürlich linke Positionen haben, dabei aber rechts Blinken, um Stimmvieh zu behalten, daß zu dumm ist die brüchige Fassade zu durchschauen.

Nicht für die Regierung, nicht für die Kanzlerin stehen wir in Afghanistan, sondern um dem afghanischen Volk zu helfen.
Wir deutschen Soldaten, aktive und ehemalige fühlen uns von Volk und Politik verlassen.
Das Volk spuckt uns ins Gesicht und die Regierung feiert Deserteure vergangener Kriege als Widerstandskämper
Wir deutschen Soldaten ehren die echten Widerstandskämpfer, die Männer des 20. Juli, sie sind uns Vorbild.
Die Schaffung einer Berufsarmee wird nicht die Besten in die Armee treiben, sie wird nicht die jungen Demokraten für die Bundeswehr begeistern, sondern Schulabbrecher, Karrieristen und Menschen mit fragwürdigen politischen Ansichten.
Weimar lehrt uns was aus einer Berufsarmee entstehen kann. Weimar lehrt uns die Wehrpflicht als Chance demokratischer Erneuerung der Armee zu begreifen.
Wir sind Demokraten, wir sind im Einsatz für Deutschland, wir tun es, obwohl uns das Volk und die Politik nicht den Rücken stärken.

Ich frage mich brauchen wir die Wehrpflicht eigentlich noch, angesichts der sich Verändernden Bedrohungslage ???

Schon Meine Dienstzeit, 98/99 empfand ich als weitgehend Sinnfrei – was meine Ausbildung und die Tätigkeit betraf.

Begrüßt wurden wir von unserem Hauptmann mit etwa diesen Worten „Wir haben hier Technik die aus dem zweiten Weltkrieg stammt und auf dem Stand der 60ger Jahre ist. Selbst im konkreten Verteidigungsfall halte ich unseren Einsatz für weitgehend ausgeschlossen. Auserdem wird die Kaserne hier in zwei Jahren eh geschlossen“

Naja und so war es dann auch, reine Beschäftigungstherapie…

Dann lieber eine Berufsarmee mit weniger Soldaten, die dafür sinnvoll ausgerüstet und bewaffnet sind.

zu Markus Junge aus Deutschland

Ich denke so sinnvoll die Wehrpflicht bei der Gründung der Bundeswehr war, ist sie meiner Meinung nach, nicht mehr wirklich Zeitgemäß.

Die Bundeswehr wurde in der Zeit des sogn. kalten Kriges als territorial Verteidigungsarmee gegründet, aber eine militärische Bedrohung des Teritoriums liegt offensichtlich nicht mehr vor.

Des halb ist eine Armee in der damaligen Mannstärke nicht mehr von Nöten.

Wozu also die Wehrpflicht ?
Argumente die mir einfallen wären allenfalls:

Ausbildung eines staatsbürgerlichen Bewusstseins (Staatsbürger in Uniform usw.).
Der erhalt von Ersatzdiensten wie Feuerwehr, THW, etc…
Wobei ich mir die Frage stelle, ob dies der eigentliche Sinn der Wehrplicht sein sollte….

„Was sie dem 20-jährigen Rekruten bringt, der in vielen Fällen in seinem Leben niemals Grenzen und Regeln hatte, der lernt was Kameradschaft heißt, sich für andere einzusetzen, Pünktlichkeit, Ordnung etc. ist denke ich unschätzbar.“

Na ja, diese Sichtweise erscheint mir doch sehr geschönt. Ich habe meine 15 Monate Wehrdienst Ende der achtziger Jahre bei der Sicherungsstaffel eines Jagdgeschwaders abgeleistet – und das war komplett demotivierend. Völlig untaugliche uralte Waffen mit verzogenen Läufen, eine absolut unbrauchbare Ausrüstung, leicht alkoholisierte Feldwebel und völlig sinnfreie Übungen mit kaputter Ausrüstung usw.

Das einzige, was man da lernte, war sich vor allem zu drücken..