FLENSBURG. Der Rat der Stadt Flensburg hat den Weg für die Wiedererrichtung des sogenannten „Idstedt-Löwen“ freigemacht. Das Denkmal war von dänischen Chauvinisten 1852 in der Fördestadt errichtet worden, nachdem die Truppen des Königreiches zwei Jahre zuvor den Aufstand der Schleswiger und Holsteiner niedergeschlagen hatten.
Nach dem deutsch-dänischen Krieg 1864 hatten die Einwohner Flensburgs das verhaßte Symbol der Danisierung wieder demontiert. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs befindet sich der Idstedt-Löwe in Kopenhagen.
Im August vergangenen Jahres hatten die Flensburger Ratsfraktionen in einem gemeinsamen Antrag beschlossen, „bei den dänischen Behörden die Bereitschaft zu einer Rückgabe des Idstedt-Löwen nach Flensburg abzuklären“, heißt es dazu in der Beschlußvorlage der Ratsversammlung.
„Ursprünglicher Standort“
Nachdem die dänische Kultusministerin Carina Christensen (Volkspartei) den Wunsch nach Rückkehr des Denkmals positiv beschieden hat, stimmte auf Antrag von Flensburgs Oberbürgermeister Clemens Tscheuschner (CDU) der Rat nun für die Aufstellung des Idstedt-Löwen „an seinem ursprünglichen Standort auf dem Alten Friedhof“.
Gleichzeitig soll eine deutsch-dänische Ausstellung über die Geschichte des Denkmals und der Grenzregion eröffnet werden. Gegen den Antrag stimmten nach Informationen der in Dänemark erscheinenden deutschen Tageszeitung Nordschleswiger ein Ratsherr der CDU sowie einer der Linkspartei.
Die Wiederaufstellung soll am 12. September dieses Jahres, dem Europäischen Tag des offenen Denkmals, erfolgen. Die ursprüngliche Inschrift mit einem dänischen „Heldengedicht“ wird nach den Plänen der Stadtverwaltung vom Denkmalssockel entfernt und in die Ausstellung intergriert.
„Freundschaft und Vertrauen“
Die neue Inschrift „soll dabei deutlich machen, daß der Idstedt-Löwe heute nicht mehr Symbol deutsch-dänischer Rivalitäten, Feindschaften und Kriege ist, sondern Symbol dafür, daß die Menschen in dieser Region die geschichtlichen Wirrungen heute vollends überwunden haben“, heißt es im Ratsbeschluß.
Die „Rückkehr“ des Idstedt-Löwen sei deshalb Symbol und Beweis „für Freundschaft und Vertrauen zwischen Dänen und Deutschen“. An dieser „äußerst positiven Entwicklung“ hätten gerade auch die Minderheiten beiderseits der Grenze einen maßgeblichen Anteil.
Für die Überführung und Wiederaufstellung werden nach Angaben von Oberbürgermeister Tscheuschner keine Haushaltsmittel der Stadt eingesetzt. Die Kosten sollen „insbesondere aus Stiftungen beziehungsweise Spenden finanziert werden“. (vo)