BERLIN. Der bildungspolitische Sprecher aller CDU/CSU-Landtagsfraktionen, Hans-Jürgen Irmer (CDU), hat in der Diskussion über Deutschenfeindlichkeit auf Schulhöfen auf die Rolle des Islam hingewiesen. Deutschenfeindlichkeit komme fast ausschließlich bei muslimischen Jugendlichen vor. Bei Griechen, Spaniern oder nicht-muslimischen Südländern beispielsweise gebe es das Problem so gut wie nicht, sagte Irmer der JUNGEN FREIHEIT.
Die aktuelle Debatte über die Diskriminierung deutscher Kinder und Jugendlicher an Schulen mit hohem Ausländeranteil ist laut Irmer vor allem Thilo Sarrazin und der verstorbenen Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig zu verdanken. Diese hätten mit ihren Büchern die „Spirale des Schweigens“ durchbrochen. „Vorher wurde in dieser Republik doch vieles nicht ausgesprochen, was nicht ins Weltbild diverser Gutmenschen und entsprechender Medien paßte“, kritisierte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im hessischen Landtag.
Auch Lehrer sind von Deutschenfeindlichkeit betroffen
Irmer betonte, daß sich das Problem der Deutschenfeindlichkeit nicht mehr allein auf die Schüler begrenzen lasse. Auch Lehrer seien mittlerweile betroffen. „Vor allem Lehrerinnen haben es manchmal schwer, sich gegenüber muslimischen Schülern durchzusetzen. Das hängt mit der Rolle der Frau im Islam zusammen.“ Daß dies nun auch von der linkslastigen Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft beklagt werde, zeige, wie schlimm es auf einigen Schulhöfen mittlerweile zuginge, sagte der Bildungsexperte.
Irmer hatte zu den ersten Politikern gehört, die eine offene Diskussion über Sarrazins Äußerungen zur Integrations- und Ausländerpolitik gefordert hatten. In der Vergangenheit hatte der CDU-Politiker mehrfach mit seiner Kritik am Islam und an muslimischen Zuwanderern für Empörung bei Grünen und Linkspartei gesorgt. Anfang Oktober war Irmer zum bildungspolitischen Sprecher der Unions-Landtagsfraktionen gewählt worden. (krk)