LINZ. Der Vatikan hat die Ernennung des konservativen österreichischen Priesters Gerhard Maria Wagner zum Weihbischof von Linz zurückgenommen.
Wagner hatte am Sonntag mitgeteilt, er sei „angesichts der heftigen Kritik und nach Rücksprache mit dem Diözesanbischof im Interesse und zum Wohle der Diözese zum Entschluß gekommen, den Heiligen Vater in Rom um Rücknahme meiner Ernennung zum Weihbischof von Linz zu bitten“.
Rüchtritt geschah aus freien Stücken
Nachdem der Vatikan der Bitte entsprach, zeigte sich Wagner erleichtert. Seit der Bekanntgabe seiner Ernennung habe er Widerstand gespürt, oftmals auf sehr unbarmherzige Weise, und habe sich daher die Frage gestellt, was gut sei für die katholische Kirche. Sein Rücktritt, betonte der Priester, sei aber aus freien Stücken geschehen. Eine offizielle Rücknahme von Wagners Ernennung durch den Vatikan steht jedoch noch aus.
Die Ernennung Wagners war wegen dessen zum Teil unkonventionellen Ansichten scharf kritisiert worden. So soll er beispielsweise anläßlich der Verwüstung von New Orleans durch den Hurrikan „Katrina“ gesagt haben: „Nicht irgendeine Stadt ist hier versunken, sondern eine Traumstadt des Volkes mit den besten Bordellen und den schönsten Huren.“ Zudem bezeichnete Wagner erst kürzlich Homosexualität als heilbar.