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Integrationsdebatte: Türkische Gemeinde fordert schulfrei an muslimischem Feiertag

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Integrationsdebatte: Türkische Gemeinde fordert schulfrei an muslimischem Feiertag

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Integrationsdebatte
 

Türkische Gemeinde fordert schulfrei an muslimischem Feiertag

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde, Kenan Kolat, hat sich dafür ausgesprochen, an einem muslimischen Feiertag allen Schülern in Deutschland frei zu geben. „Das wäre ein Zeichen der Toleranz“.
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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

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Kenan Kolat: Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde fordert schulfrei an muslimischem Feiertag Foto: TGD

BERLIN. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, hat sich dafür ausgesprochen, an einem muslimischen Feiertag allen Schülern in Deutschland frei zu geben. „Das wäre ein Zeichen der Toleranz“, sagte Kolat im Interview mit der Berliner Zeitung. Als Beispiel nannte der 50 Jahre alte gebürtige Türke das islamische Opferfest zum Ende des Ramadan. Muslimische Schulkinder hätten an diesem Tag ohnehin frei.

Kenan forderte zudem die vermehrte Einstellung von Lehrern ausländischer Herkunft. Türkischstämmige Schüler bräuchten solche Vorbilder. In zwanzig bis dreißig Jahren gebe es in Berlin keine Schule mehr, bei der der Anteil der Schüler mit Zuwanderungshintergrund unter fünfzig Prozent liege. Darauf müsse sich das Bildungssystem einstellen.

„Deutschstämmige Bevölkerung muß sich auf die Zuwanderung einlassen“

Hintergrund des Interviews ist die durch den ehemaligen Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) angestoßene Debatte über Integrationsmängel von Türken und Arabern.

Kenan machte deutlich, daß er das Wort Integration ablehne. Er spreche lieber von Partizipation: „Integration wird von der Mehrheit als vollständige Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft und in Teilen als Assimilation verstanden.“ Partizipation bedeute dagegen die Teilhabe an allen möglichen Lebensbereichen. Beide Seiten seien dann aufgefordert, sich zu beteiligen.

„Auch die deutschstämmige Bevölkerung muß sich auf die Zuwanderung einlassen“, forderte Kenan. Insbesondere Lehrer aus dem Ostteil Berlins müßten sich mehr interkulturelle Kompetenzen aneignen, um besser auf Schüler ausländischer Herkunft eingehen zu können. (krk)

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