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Streit um katholische Piusbruderschaft hält an

Streit um katholische Piusbruderschaft hält an

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Streit um katholische Piusbruderschaft hält an

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Bischof Richard Williamson im Gespräch mit dem Fernsehsender SVT-1 Foto:JF

ROM. Nach der Diskussion um die Aufhebung der Exkommunikation des Bischofs Richard Williamson ist im Umfeld der konservativ-katholischen Priesterbruderschaft St. Pius X. ein neuer Fall von Holocaust-Leugnung bekannt geworden. Das Nachrichtenportal Südtirol Online zitiert ein weiteres Mitglied der Bruderschaft, der sich ähnlich wie Williamson geäußert hat.

Williamson hatte im November in einem Fernsehinterview mit dem schwedischen Sender SVT-1 bezweifelt, daß in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern Menschen systematisch durch Gas ermordet wurden. Das Interview, das zu scharfen Protesten geführt hatte, wurde gesendet, nachdem bekannt wurde, daß die Aufhebung der Exkommunikation von Bischöfen der Piusbruderschaft, zu denen auch Williamson gehört, unmittelbar bevorstand.

Vatikan von Williamsons Äußerungen überrascht

Der Vatikan hatte zu diesem Zeitpunkt keine Kenntnisse von Williamsons Äußerungen, versicherte Kurienkardinal Darìo Castrillón Hoyos: „Bis zum letzten Moment des Dialogs wußten wir nichts von diesem Williamson“, sagte er der Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera. Hoyos ist für die päpstliche Kommisson „Ecclesia Dei“ verantwortlich, welche die Annullierung der Exkommunikation betrieb.

Die Piusbruderschaft stellt einen konservativen Flügel der katholischen Kirche dar, der Reformelemente des zweiten Vatikanischen Konzils von 1965 nicht anerkennt und insbesondere an der ursprünglichen katholischen Liturgie in Latein festhält.

Einfache Priester gehören zwar zur katholischen Kirche, jedoch sind die vom Gründer, Erzbischof Marcel Lefebvre geweihten Bischöfe, zu denen auch Williamson gehört, bisher exkommuniziert gewesen. Diese distanzierten sich bereits von Williamsons Äußerungen.

Priesterbruderschaft St. Pius X. distanziert sich von Williamson

Auch der Leiter der Priestergemeinschaft, Bischof Bernard Fellay, sprach seine Mißbilligung aus. Williamson habe durch seine Stellungnahme die Kompetenz als Priester überschritten: „Unsere Bruderschaft beansprucht keinerlei Autorität über historische oder andere säkulare Fragen.“ Weiter heißt es in der Presseerklärung: „Wir sehen mit großer Sorge, wie die Überschreitung dieses Auftrages durch unser Mitglied unserer religiösen Mission schweren Schaden zufügt.“

In einer eigenen Erklärung entschuldigte sich auch der Distriktobere von Deutschland, Pater Franz Schmidberger, für die Äußerungen Williamsons: „Für uns ist eine solche Distanzierung auch deshalb selbstverständlich, weil der Vater von Erzbischof Lefebvre selbst in einem Konzentrationslager umgekommen ist und auch viele katholische Priester in Hitlers Straflagern ihr Leben ließen.“

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