BERLIN. Das türkische Außenministerium hat seinen Generalkonsul in Düsseldorf, Hakan Kivanc, „mit sofortiger Wirkung beurlaubt“. Dies geht aus der Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hervor.
Die Union hatte von der deutschen Regierung gefordert, die Türkei um Abberufung des Diplomaten zu ersuchen, weil dieser sich abfällig und rassistisch über Deutsche geäußert habe.
Strafantrag wegen Volksverhetzung
Kivanc soll bei einem Treffen mit Unterstützern des in der Türkei bedrohten christlichen Klosters „Mor Gabriel“ unter anderem gesagt haben, daß die Deutschen, „wenn sie es könnten, allen aus der Türkei ein ‘T’ tätowieren und ihnen das gleiche antun“ würden, „was sie während der Nazidiktatur den Juden angetan haben“. Außerdem fließe in den Adern der Deutschen „braunes Blut“, hatte der Generalkonsul behauptet.
Wie das Auswärtige Amt in seinem Schreiben an die Unionsfraktion mitteilte, habe Ankara der deutschen Position zugestimmt, daß eine Beilegung des Streits im beiderseitigen Interesse liege.
Laut einer Meldung der FAZ hat unterdessen ein Mitglied der „Initiative Mor Gabriel“ Strafantrag wegen Volksverhetzung gegen Kivanc gestellt. (vo)