DELMENHORST. Der Abriß des „Hotels am Stadtpark“ in Delmenhorst hat begonnen. Stück für Stück wird das seit mehreren Jahren leerstehende Gebäude nun abgetragen.
Die Immobilie war im Dezember 2006 für drei Millionen Euro von der Stadt Delmenhorst dem Eigentümer abgekauft worden, nachdem der Hamburger Rechtsextremist Jürgen Rieger sein Interesse an dem ehemaligen Hotel bekundet hatte.
Rieger wollte es angeblich in ein Schulungszentrum umwandeln und soll eine Summe von 3,4 Millionen Euro als Preis angeboten haben. Daraufhin hatte sich mit Unterstützung von Parteien, Verbänden und Gewerkschaften unter dem Motto „Delmenhorst sagt Nein“ eine Bürgerinitiative gebildet, die das Entstehen eines „Nazi-Zentrums“ verhindern wollte.
Nutzungspläne sind gescheitert
Das folgende Tauziehen um das zentral gelegene Hotel machte bundesweit Schlagzeilen. Die Initiative sammelte schließlich 944.751,10 Euro an Spendengeldern auf einem Treuhandkonto für den Kauf des sanierungsbedürftigen Gebäudes.
Mehr als das Doppelte dieses Betrages mußte noch aus Steuergeldern hinzukommen, damit der Kauf dann über eine städtische Wohnungsbaugesellschaft abgewickelt werden konnte. Delmenhorsts Oberbürgermeister Patrick de La Lanne (SPD) hatte nach der Unterzeichnung des Kaufvertrages verkündet, die Bürgerbeteiligung stehe „an erster Stelle“, wenn über die zukünftige Nutzung des ehemaligen Hotels entschieden werde.
Abriß kostet noch einmal 300.000 Euro
Das erwies sich jedoch als schwierig. Zuletzt scheiterte vor einem Jahr der Plan, ein Altenheim der Arbeiterwohlfahrt in dem Haus einzurichten. Nun hofft die Stadt, für das unbebaute Gelände leichter einen potentiellen Investor zu finden.
In den kommenden Monaten solle ein Konzept für das „zukunftsträchtige Areal“ entwickelt werden. Die Kosten für den Abriß belaufen sich nach Angaben der Verwaltung auf 300.000 Euro. Wie der NDR berichtet, soll das Gelände „vorübergehend begrünt“ werden. (vo)