MITTWEIDA. Die durch den Hakenkreuzfall von Mittweida bekannt gewordene Rebecca K. hat ihren Ehrenpreis für Zivilcourage offenbar zurückgegeben.
Nach einem Bericht der in Chemnitz erscheinenden Freien Presse macht die Frau laut ihrem Anwalt keine Rechte mehr an dem Preis geltend. Rebecca K. hatte die Auszeichnung im Februar vergangenen Jahres vom Bündnis für Demokratie und Toleranz erhalten, da sie angeblich einem jungen Aussiedlermädchen zu Hilfe geeilt war, das von Rechtsextremisten drangsaliert worden sein sollte.
Dabei hätten ihr die glatzköpfigen Männer, die laut ihren Schilderungen NSDAP-Aufnäher an ihren Bomberjacken trugen, ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt.
Rückgabe ist kein Schuldeingeständnis
Obwohl vieles darauf hinwies, daß Rebecca K. den Vorfall erfunden hatte, war ihr der Preis von dem Bündnis verliehen worden. Im vergangenen November dann verurteilte das Amtsgericht Hainichen Rebecca K. wegen Vortäuschens einer Straftat zur Ableistung von vierzig Sozialstunden. Das Urteil ist mittlerweile rechtskräftig.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Jahr hat das Bündnis für Toleranz und Demokratie mittlerweile aufgefordert, sich bei den Einwohnern von Mittweida zu entschuldigen.
Wie der Anwalt von Rebecca K. gegenüber der Freien Presse sagte, sei die Rückgabe des Preises jedoch kein Schuldeingeständnis. Die sächsische Bundestagsabgeordnete der Grünen, die Mitglied im Beirat des Bündnisses für Demokratie und Toleranz ist, sagte, sie könne den Schritt nicht nachvollziehen und empfinde ihn als „Düpierung“. (krk)