TEL AVIV. Die israelische Menschenrechtsorganisation B’tselem hat dem israelischen Generalstaatsanwalt Menachem Mazuz vorgeworfen, er versuche im Gazastreifen begangene Kriegsverbrechen reinzuwaschen.
Zugleich stellte die Organisation klar, daß die israelische Regierung ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen verletze, wenn sie sich wie Mazuz weigere, eine unabhängige Kommission zur Untersuchung der dem Militär zur Last gelegten Verbrechen einzusetzen.
Am Donnerstag hatten mehrere israelische Tageszeitungen Aussagen von Soldaten veröffentlicht, die im Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen eingesetzt gewesen waren. Unter anderem wurde von einem Vorfall berichtet, bei dem ein israelischer Scharfschütze eine palästinensische Mutter und deren beiden Kinder erschoß, weil diese aus einem Mißverständnis heraus in die falsche Richtung liefen.
Armee kündigt Untersuchung an
In einem anderen Fall sei eine alte Frau beim Überqueren der Straße erschossen worden. Zudem berichteten die Soldaten über ihr rücksichtsloses Vorgehen gegen die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen. So habe man während der Offensive deren Wohnungen und Häuser zerstört und verwüstet.
Die Aussagen waren von den Soldaten bereits vergangenen Monat während einer Tagung an einer Militärakademie gemacht worden. Die Armee kündigte nun an, die Vorfälle untersuchen zu wollen. (krk)