BERLIN. Das Familiennetzwerk Deutschland hat den Bürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), wegen Beleidigung angezeigt. Grund sind dessen Äußerungen über die geplante Einführung eines Betreuungsgeldes für Eltern, die ihre Kinder in den ersten drei Jahren zuhause erziehen.
„In der deutschen Unterschicht wird es versoffen, und in der migrantischen Unterschicht kommt die Oma aus der Heimat zum Erziehen“, hatte Buschkowsky die Pläne der schwarz-gelben Bundesregierung kritisiert.
„Unerträgliche Äußerungen“
Eine Sprecherin des Familiennetzwerks sagte, man habe die „Düsseldorfer Strafrechtsexpertin Esther Boos mit der Einreichung einer Strafanzeige an die Staatsanwaltschaft Berlin beauftragt“. Die Art, mit der Buschkowsky behaupte, deutschen Eltern aus der Unterschicht sei Alkoholkonsum wichtiger als das Wohl ihrer Kinder, sei schlicht unerträglich.
Auch könne man nicht akzeptieren, daß der Berliner Bezirksbürgermeister Zuwanderern pauschal die Fähigkeit zur Kindererziehung abspreche: „Ein Bürgermeister muß es besser wissen: Nicht alle Menschen in finanziellen Nöten und nicht alle Migranten sind verantwortungslose Asoziale“, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung des Familiennetzwerks. (krk)