FRANKFURT/MAIN. Die Bundesbank hat ihrem Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin (SPD) wesentliche Kompetenzen entzogen. Der 64jährige ehemalige Berliner Finanzsenator verlor die Zuständigkeit für den Bereich Bargeld. Künftig ist er lediglich für Informationstechnologie und Risiko-Controlling verantwortlich, teilte die Deutsche Bundesbank nach einer Vorstandssitzung am Dienstag in Frankfurt mit.
Für diese Entmachtung Sarrazins, der erst seit Mai dieses Jahres bei der Behörde arbeitet, hatte sich insbesondere Bundesbank-Präsident Axel Weber eingesetzt. Wegen eines Interviews, in welchem sich der Ex-Politiker kritisch über in Berlin lebende Türken und Araber geäußert hatte, war er von seinem Vorgesetzten Weber bereits indirekt zum Rücktritt aufgefordert worden.