BERLIN. Das Boulevardblatt Bild setzt sich an die Spitze der Kritiker des Vatikans. In der Online-Ausgabe wird die Forderung von Kanzlerin Merkel nach einer Klarstellung des Kirchenoberhauptes in der aktuellen Debatte unter der Überschrift „Vatikan-Nazi-Skandal“ publiziert.
Hierbei kennt das für seine Kampagnen berüchtigte Blatt offenbar keine Hemmungen mehr. Auf dem dazu ausgesuchten Foto wird ein Bild des Gläubige segnenden Papstes so ausgeschnitten, als vollziehe er den in Deutschland verbotenen „Hitler-Gruß“. Inzwischen wurde das Bild wieder entfernt.
Springer-Chef Döpfner: Papst schadet Deutschland
In einem Bild-Kommentar behauptet der Vorstandsvorsitzende des Axel- Springer-Verlages (Bild, Welt, Welt am Sonntag), Matthias Döpfner: „Papst Benedikt XVI. fügt Deutschland in der Welt großen Schaden zu.“ Er belaste seine Amtszeit mit einem „fürchterlichen Makel“.
Der Papst solle sich gefälligst entschuldigen, ansonsten gelte für den – für Katholiken – Stellvertreter Christi auf Erden: „Wer dazu nicht die Kraft findet, sollte nicht die Kraft Gottes für sich in Anspruch nehmen.“
Hetzkampagnen der Bild-Zeitung fielen in den vergangenen Jahren der CDU-Politiker Martin Hohmann und die konservative Publizistin Eva Herman zum Opfer.