BERLIN. Ein großer Anteil der ausländischen Jugendlichen in Deutschland beendet seine Ausbildung nicht. Das geht laut der Neuen Presse aus einer Erklärung des sogenannten „Ausbildungspaktes“ hervor, eines Bündnisses verschiedener Bundesministerien, der Bundesagentur für Arbeit und der Wirtschaft.
Danach blieben 2007 39,4 Prozent der Ausländer im Alter zwischen 25 und 34 Jahren ohne einen Berufabschluß. Bei den Deutschen waren es hingegen nur 11,8 Prozent. Zudem erlangten ausländische Jugendliche mehr als doppelt so oft (16 Prozent) wie ihre deutschen Altersgenossen (6,4 Prozent) keinen Schulabschluß.
Dennoch wolle das Handwerk verstärkt um ausländische Auszubildende werben. Im nun vorgelegten Integrationsatlas heißt es laut Bild-Zeitung: „Der Meister der Zukunft ist ein Türke“. Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Otto Kentzler, sagte gegenüber dem Blatt, man wolle das „Potential unserer jungen Migranten stärker nutzen“.
Böhmer fordert Einstellung von zusätzlichen 700.000 Ausländern
Bundesintegrationsministerin Maria Böhmer (CDU) mahnte am Montag in Berlin bei der Vorstellung der Bilanz des Ausbildungspaktes 2008, junge Migranten dürften nicht die Verlierer der Wirtschaftskrise werden. „Unser Ziel ist ihre gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsmarkt.“ Dafür müßten die Unternehmen in Deutschland etwa 700.000 Migranten mehr als gegenwärtig beschäftigen, forderte Böhmer
Erst in der vergangenen Woche war in Berlin eine Studie vorgestellt worden, die auf das niedrige Bildungsniveau und die daraus resultierende mangelnde Integration von Türken in Deutschland hinwies.