KÖLN. Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Reinhold Robbe (SPD), hat sich dafür ausgesprochen, daß Bundeswehrsoldaten regelmäßig vor dem Reichstag ihr Gelöbnis ablegen: „Weil die Bundeswehr eine Parlamentsarmee ist, kann ich mir gut vorstellen, daß es öfter zu einem öffentlichen Gelöbnis vor dem Reichstag kommt“, sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger. Soldaten würden dies begrüßen, und „die Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft“ werde gestärkt.
Kein Verständnis für Proteste
Unverständnis äußerte der SPD-Politiker über die angekündigten Proteste gegen das am Sonntag geplante öffentliche Gelöbnis. „Wir leben in einer Demokratie. Da kann jeder fast alles sagen, was er will. Inhaltlich kann ich die Proteste nicht nachvollziehen.“ Vorwürfe, die sich auf die deutsche Beteiligung in Afghanistan beziehen, ließ Robbe nicht gelten: „Die Bundeswehr ist eine Friedensarmee. Wer etwas anderes behauptet, der muß den Beweis antreten.“
Persönlich wünschte sich Robbe, daß die Bundeswehr sich früher zum Erbe der Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 bekannt hätte. „Ich treffe immer wieder auf Truppenteile, die in der Tradition der Widerstandskämpfer ihre eigene Tradition begründen. Aber diese Würdigung ist relativ spät gekommen.“