DRESDEN. Bei den Luftangriffen auf Dresden 1945 sind maximal 25.000 Menschen getötet worden. Zu diesem Schluß kommt eine Untersuchungskommission, die jetzt anläßlich des Deutschen Historikertages ihre Ergebnisse vorgestellt hat.
Demnach gäbe es „keine Beweise oder belastbare Indizien“ dafür, daß wesentlich mehr Menschen ums Leben gekommen seien. 18.000 Opfer sind nach Angaben der Kommission bislang zweifelsfrei belegbar.
Bisher ging die Stadt Dresden von rund 35.000 Opfern aus, andere Historiker schätzten die Zahl wesentlich höher. Die Schwankungen erklären sich auch aus dem Umstand, daß sich während der Luftangriffe zahlreiche Flüchtlinge in der Stadt aufhielten. „Mit Sicherheit“ könne die Kommission jedoch ausschließen, daß zusammen mit den Dresdnern zehntausende weitere Opfern in der Stadt umkamen, heißt es in dem Bericht.
Keine Angriffe von Jagdflugzeugen auf Zivilisten
Laut Kommission hat es auch den von zahlreichen Zeugen beschriebenen Angriff von Jagdflugzeugen auf Zivilisten nicht gegeben. Untersuchungen auf Brachflächen nach MG-Munition, vor allem der Elbauen, hätten keine Hinweise auf „systematischen Beschuß“ durch Bordwaffen ergeben. Einzelne Todesfälle durch „fehlgeschlagene Feuerstöße“ seien jedoch nicht ausgeschlossen.
Eingesetzt wurde die Kommission Ende 2004 mit dem Ziel, einen Mißbrauch der Opfer durch rechtsextremistische Vereinnahmungen zu verhindern. Doch auch die Kommission selbst steht unter Ideologieverdacht. So bestehen Zweifel an einer ergebnisoffenen Forschung der Kommission. Auch die jüngst gefundenen und heimlich bestatteten Toten des Bombenkriegs lassen es fraglich erscheinen, ob tatsächlich alle Überreste der Bombenopfer bereits geborgen wurden.