BERLIN. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele ist wegen seiner Äußerungen über Deutschlandflaggen und Nationalgefühl in die Kritik geraten.
Ströbele hatte anläßlich der Eröffnung der Ausstellung „Flagge zeigen? Die Deutschen und ihre Nationalsymbole“ im Haus der Geschichte in Bonn im Deutschlandfunk gesagt, ihm bereite das Zeigen von schwarzrotgoldenen Flaggen ein „unwohles Gefühl in der Magengegend“.
„Die große Liebe zur Nation kann ich bei mir nicht erkennen“
Ihn erinnere das an „nationale Überbetonung“ und „nationalistische Tendenzen“. Er sei zwar kein heimatloser Geselle, aber die große Liebe zur Nation könne er bei sich nicht entdecken.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete und JU-Chef Philipp Mißfelder sagte der Passauer Neuen Presse, Ströbeles Äußerungen seien „der Würde des Bundestags nicht angemessen“. Der Grünen-Politiker müsse sich fragen, warum er überhaupt in Deutschland im Parlament sitze und nicht woanders.
Scharfe Kritik kam auch aus der CSU. Der Bundestagsabgeordnete Norbert Geis forderte Ströbele auf, sein gebrochenes Verhältnis zum Vaterland nicht an die große Glocke zu hängen. „Abgeordnete sollten ein respektvolleres Verhältnis zu den Symbolen der deutschen Nation haben.“
„Man könnte fast Mitleid bekommen“
CSU-Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg spottete zudem, es könne einen ja fast Mitgefühl übermannen bei der Vorstellung, „daß Herr Ströbele sich jeden Morgen mit flauem Gefühl in der Magengegend in den Berliner Reichstag zwingen muß, weil oben die Flaggen Schwarz-Rot-Gold wehen – und zwar ohne türkischen Halbmond auf der Rückseite“.
Ströbele hatte im Interview mit dem Deutschlandfunk gesagt, er habe bei der vergangenen Fußballeuropameisterschaft eine Deutschlandflagge geschenkt bekommen, deren Rückseite die türkische Fahne bildete. Das habe er „ganz nett“ gefunden.