BERLIN. Die deutsche Hauptstadt ist deutlich mehr von Einwanderung betroffen als bisher angenommen. Die bisherige Praxis, in der Einwohnerstatistik nur ausländische Staatsangehörige zu erfassen, habe nicht die „gesellschaftspolitische Realität widergespiegelt“, sagte heute der Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration, Günter Piening, bei der Vorstellung neuer Daten zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Berlin. Aussiedler oder Eingebürgerte und deren Kinder seien nicht berücksichtigt worden.
Aus einer neuen Untersuchung des Statistikamtes Berlin-Brandenburg geht hervor, daß jeder vierte Berliner Einwohner aus dem Ausland stammt oder ausländische Wurzeln hat.
Fast 400.000 eingebürgerte Ausländer
Nach der seit kurzem möglichen Auswertung des Einwohnerregisters unter dem Aspekt des Migrationshintergrunds leben in Berlin etwa 470.000 Ausländer (14 Prozent) und etwa 393.500 eingebürgerte Ausländer (11,7 Prozent). Insgesamt haben 863.500 der etwa 3,35 Millionen Berliner Einwohner einen Migrationshintergrund, so Piening. 42 Prozent davon sind deutsche Staatsangehörige.
Den höchsten Anteil von Personen nicht-deutscher Herkunft hat mit 44,5 Prozent der Innenstadt-Bezirk Mitte. An zweiter Stelle folgt Neukölln mit 38,7 Prozent, gefolgt von Friedrichshain-Kreuzberg mit 36,6 Prozent. Am wenigsten von Einwanderung betroffen ist der Bezirk Treptow-Köpenick.