KÖLN. Der Kölner Stadtrat hat in der gestrigen Sitzung einer Änderung des Bebauungsplanes von Köln-Ehrenfeld zugestimmt und damit den Bau der Großmoschee abgesegnet.
Wie erwartet haben lediglich CDU und Pro Köln den Antrag abgelegt. Die Änderung war nötig geworden, da der Bauherr, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib), keine Abstriche an den äußeren Dimensionen des Großprojektes hinnehmen wollte und einen Vermittlungsvorschlag der CDU ablehnte.
Bereits seit Jahren schwelt ein heftiger Streit zwischen Kölner Bürgern und Befürwortern der Moschee. Der CDU-Bürgermeister Fritz Schramma verteidigt weiterhin das Bauvorhaben, gleichwohl die CDU inzwischen diesem ablehnend gegenübersteht. Für Aufsehen sorgte auch die Parteinahme eines katholischen Pfarrers für das ehrgeizige islamische Projekt. Dagegen gehört der Publizist Ralph Giordano inzwischen zu dessen Kritikern und spricht von „einer Art Kriegserklärung an die Umwelt“.
Mangelnde Transparenz der Ditib
Die Kölner SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün befürwortet den Bau der Großmoschee: „Ich finde es gut, daß wir darüber diskutiert haben. Ich glaube, daß erst über diesen Moscheebau eine Diskussion in Gang gekommen ist, die auch das Miteinander fördert.“
Jedoch kritisiert Akgün eine mangelnde Transparenz der Ditib: „Die Menschen in der Nachbarschaft wurden erst informiert, nachdem die Kritiken und Widerstände kamen, sie hätte das viel früher machen müssen“, sagte sie in einem Gespräch mit dem „Domradio“.
Die Großmoschee wird von einer 36 Meter hohen Kuppel gekrönt werden, flankiert von zwei Minaretten mit 55 Metern Höhe. Damit übertrifft sie die bisher größte Moschee Deutschlands, die diesen Sommer fertiggestellte Merkez-Moschee in Duisburg, die gleichfalls zur Ditib gehört. Deren Kuppelhöhe beträgt 23 Meter, die Minarette wurden auf 34 Meter begrenzt. Im Gegensatz zur Köln-Ehrenfelder Moschee ist sie in einem orientalischen Baustil errichtet.