FREIBURG. Der Strafrechtsprofessor Roland Hefendehl hat in Freiburg für Streit gesorgt, weil er in seiner Vorlesung eine hellblaue Sportjacke mit dem Wappen der DDR getragen hat. Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) warf dem Kriminologen daraufhin vor, das „menschenverachtende DDR-Unrechtsregime“ zu verharmlosen.
Das Tragen eines Pullovers „mit den Insignien der DDR, Hammer und Sichel“ (gemeint waren Hammer und Zirkel im Ährenkranz) und der Aufschrift „DDR“ sei ein Schlag ins Gesicht aller Opfer des DDR-Systems und verletze die Studenten und deren Familien, die unter diesem Regime leiden mußten, kritisierte der RCDS-Vorsitzende Thomas Volck den Vorfall. Außerdem forderte er den Rektor der Universität auf, disziplinarrechtliche Schritte gegen Hefendehl zu prüfen.
„Symbolischen Provokation“ und „didaktisches Mittel“
Der Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Hanno Merkt, bedauerte zwar, daß durch das Auftreten Hefendehls in der Vorlesung der Eindruck entstanden sei, dieser habe das DDR-Unrecht relativieren oder leugnen wollen, der Kollege habe ihm aber versichert, daß er in seiner Vorlesung „ausdrücklich gegen das DDR-Unrecht durch Einsatz eines besonderen didaktischen Mittels Stellung bezogen habe“. Heffendehl selbst sprach von einer „symbolischen Provokation“.
Nach einem Bericht der Badischen Zeitung war dies allerdings nicht das erste Mal, daß der 1964 geborene Jurist mit der DDR-Trainingsjacke in der Öffentlichkeit aufgetreten ist. So trug er die Jacke auch bei einer Veranstaltung der Grünen im Januar dieses Jahres, bei der es um ein Alkoholverbot in der Freiburger Innenstadt ging.