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Gewerkschaft der Polizei zweifelt an Berliner Kriminalstatistik

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Gewerkschaft der Polizei zweifelt an Berliner Kriminalstatistik

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BVG-Bus
Berliner Bus an der Gedächniskirche: Schöne Aussicht oder geschönte Statistik? Foto: Flickr/James in Transit

BERLIN. Der Berliner Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Eberhard Schönberg, zweifelt daran, daß die Kriminalitätsrate im öffentlichen Personennahverkehr tatsächlich sinkt. „Die Statistiken von Polizei und Berliner Verkehrsgesellschaft bilden die Gewalt in den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht korrekt ab.“ Hintergrund sind Zahlen, die Polizeipräsident Dieter Glietsch kürzlich präsentiert hatte und die angeblich einen Rückgang der Vorfälle  dokumentieren.

„Bei der Kriminalität im Nahverkehr verzeichnen wir Rückgänge in allen Bereichen, insbesondere bei den Gewaltdelikten“, sagte Glietsch vor dem Innenausschuß des Abgeordnetenhauses. Dies sei ein Beleg dafür, daß Anstrengungen, die Kriminalität zurückzudrängen, Erfolge zeigten. Spektakuläre Gewaltübergriffe von Jugendlichen aus Einwandererfamilien auf BVG-Personal und Fahrgäste hatten zuvor immer wieder für Schlagzeilen gesorgt.

Dramatische Verbrechenssteigerung bei der S-Bahn

Eine positive Bilanz, der sich Schönberg nicht anschließt: „Immer weniger Polizei und Sicherheitspersonal registrierten immer weniger Kriminalität, mit der Folge, daß die Gewalt im öffentlichen Personennahverkehr statistisch deutlich sinkt.“ Tatsächlich informierte Glietsch den Innenauschuß auch darüber, daß die Einsatzzeiten der Berliner Polizei auf Bahnhöfen aufgrund von Personaleinsparungen und Streiks um ein Drittel zurückging.

Einen dramatischen Anstieg der Verbrechensrate verzeichnete dagegen die Bundespolizei, welche das zur Deutschen Bahn gehörende Berliner S-Bahn-Netz bewacht. Laut Berliner Zeitung stieg hier die Anzahl der Delikte von Januar bis Dezember um 34,7 Prozent gegenüber 2007 an.

„Nur ständige Benutzer von Bussen und Bahnen erleben die als allgemeine Bedrohung empfundenen Pöbeleien, die Sachbeschädigungen, den Rauschgifthandel sowie die tätlichen Angriffe auf Menschen“, verdeutlichte Schönberg: „Deshalb ist das Dunkelfeld der Kriminalität in diesem wichtigen Bereich im öffentlichen Raum, dem viele Menschen nicht ausweichen können, bedauerlicherweise sehr groß.“

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