HALLE. Eine unerwartete Wende hat die Debatte um den Anfang der Woche zum neuen Kultusminister Thüringens ernannten Peter Krause genommen.
Bernhard Vogel, Ministerpräsident Thüringens von 1992 bis 2003, bekannte sich in einem Interview mit der Thüringer Allgemeinen vom 30. April ausdrücklich zu Peter Krause. Für das Amt des Kultusministers halte er ihn für geeignet: „Ich habe Peter Krause als bemerkenswerten jungen Mann kennengelernt und wußte, daß er bei der JUNGEN FREIHEIT publizierte.“
Kritik übte Vogel an der „unfairen Tonlage“, in der seit dem Bekanntwerden von Krauses kurzer und bereits zehn Jahre zurückliegender Redakteurstätigkeit für die JF über diesen diskutiert werde. „Hätte er im Neuen Deutschland geschrieben,“ so Vogel, „wäre das kaum erwähnt worden.“
Über die JUNGE FREIHEIT selbst sagte Vogel, daß er zwar stets eine „Mitarbeit“ abgelehnt habe. Andererseits hätten „Persönlichkeiten wie Peter Brandt, Hans-Werner Sinn oder Hans-Olaf Henkel“ gleichfalls für die JF geschrieben. Ähnlich hatte sich auch Krause nach seiner Nominierung in einem Interview mit der Thüringer Landeszeitung geäußert: „Die JUNGE FREIHEIT hat eine Entwicklung durchgemacht, in der sie zu einem anerkannten Medium in der Presselandschaft geworden ist. Sie wird von vielen anderen Zeitungen zitiert und Politiker aller Lager geben dem Blatt Interviews.“
Diese Äußerung war von der SPD und der Linkspartei, die in Thüringen in der Opposition sitzen, sowie von zahlreichen Medien massiv angegriffen worden. Ministerpräsident Althaus war wiederholt aufgefordert worden, die Ernennung Krauses zurückzuziehen.
Inzwischen hat Ministerpräsident Althaus in einem am heutigen Freitag erscheinenden Interview mit der Leipziger Volkszeitung erneut bekräftigt, an Peter Krause als designiertem Kultusminister festhalten zu wollen. Er werde ihn „aus persönlicher und fachlicher Überzeugung zum Kultusminister ernennen.“ Althaus fügte hinzu: „Die persönliche und politische Integrität von Dr. Krause stehen außer Frage.“
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