BERLIN. Seit heute wird an deutschen Schulen erstmals ein deutschsprachiges Schulbuch für den Islamunterricht eingesetzt.
Das Buch mit dem Namen „Saphir“ (arabisch für „Botschaft“) soll moslemische Schüler auf deutsch über ihre Religion unterrichten und dabei helfen, den Einfluß von aus dem Ausland stammenden Religionslehrern an privaten Koranschulen in Deutschland einzudämmen. In dem Buch werden unter anderem die religiösen Grundlagen des Islam und das Zusammenleben mit anderen Religionen in Deutschland thematisiert.
Beschluß der Islamkonferenz
Als Herausgeber des Religionsbuches, das zunächst für die Klassen fünf und sechs vorliegt, firmieren nach Angaben des Verlages führende moslemische Persönlichkeiten, die für die Ausbildung moslemischer Lehrer zuständig sind. Erstellt wurde das Buch von 18 moslemischen Theologen und Lehrern aus Nordrhein-Westfalen, Bayern und Bremen.
Im März hatte die von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) einberufene Islamkonferenz beschlossen, in den nächsten Jahren an den öffentlichen Schulen in Deutschland islamischen Religionsunterricht einzuführen. Bislang wird staatlicher Islamunterricht in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Bremen und Niedersachsen angeboten.