BAMBERG. Der DGB-Oberfranken West hat die CSU-Landtagsabgeordnete Melanie Huml scharf angegriffen, weil sie sich gegen eine Zusammenarbeit mit der linksextremen DKP-nahen Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) ausgesprochen hat.
Alles begann mit der Wanderausstellung „Anne Frank. Ein Mädchen aus Deutschland“ des Anne Frank Zentrums Berlin, die Huml nach Bamberg geholt hatte. Vor allem um die Finanzierung hatte sie sich gekümmert.
Begleitend zur Ausstellung waren verschiedene Veranstaltungen unterschiedlicher Träger geplant. Unter anderem auch zwei, für die DGB und VVN-BdA verantwortlich sind. Zum einen ein Vortrag an der Universität Bamberg von Michael Weiß vom „antifaschistischen pressearchiv und bildungszentrum e.v. berlin (apabitz)“ zum Thema: „Das Versteckspiel der Neonazis: Symbole, Codes und Lifestyle“, organisiert vom DGB, VVN-BdA und der Hochschulgruppe der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW). Zum anderen ein Friedhofsrundgang zum Thema „Erinnern statt Vergessen“, ebenfalls ein Kooperationsprojekt des DGB und der VVN-BdA Bamberg.
„Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus“
Da die VVN-BdA im aktuellen bayerischen Verfassungsschutzbericht als „größte Organisation im linksextremistischen Spektrum des Antifaschismus“ in Deutschland bezeichnet wird, bat Huml den DGB-Regionsvorsitzenden Werner Schnabel, auf die Nennung der VVN-BdA als Mitveranstalter zu verzichten.
Dieser reagierte empört und lehnte die Bitte ab: Daß die Staatssekretärin und bayerische Landtagsabgeordnete ihre Stellung als Organisatorin der Ausstellung dazu mißbrauche, „eine bewährte antifaschistische Organisation auszugrenzen“, sei ein „Skandal“, sagte Schnabel. Zwar würden jetzt beide Veranstaltungen nicht im Rahmenprogramm erwähnt, dennoch fänden sie wie geplant statt. Die Ausgrenzung einer Organisation, die von ehemaligen KZ-Häftlingen gegründet worden sei, nannte Schnabel „eine Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus“.
Die VVN-BdA war erst in jüngster Zeit in die Schlagzeilen geraten, als bekannt geworden war, daß die aktuelle Bundesvorsitzende der Jusos, Franziska Drohsel, in ihrer „Tätigkeit als Berliner Juso-Vorsitzende gerne und erfolgreich“ mit der linksextremen Organisation zusammenarbeitete.