HAMBURG. In Hamburg gilt ab heute rund um die Reeperbahn ein Waffentrageverbot. Wer künftig etwa auf dem „Kiez“ mit einem Messer von der Polizei erwischt wird, dem droht ein Bußgeld von mindestens 250 Euro. Die Höchststrafe kann für Wiederholungstäter bei 10.000 Euro liegen. Unter das Verbot fallen auch gefährliche Gegenstände wie Baseballschläger oder Reizgas.
Der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, unterstützt den Hamburger Versuch grundsätzlich. Im ZDF-Morgenmagazin sagte Freiberg: „Es wäre erfreulich, wenn das funktionieren würde“. Allerdings sei für die Umsetzung in erster Linie die Polizeipräsenz entscheidend. Und da sehe er ein Problem. Mehr als einzelne, symbolhafte Kontrollen seien nicht möglich.
Das ZDF zitierte zudem ein führendes Mitglied einer Hamburger Jugendbande, der deutlich machte, daß ihm ein Waffenverbot egal sei. Dann nehme man halt abgebrochene Glasflaschen.
Für ein deutschlandweites Messertrageverbot, wie es der Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) fordert, mahnte Freiberg jedoch eine genauere Beschreibung der zu verbietenden Messer an. Andernfalls könnte man schon straffällig werden, wenn man mit einem Messer zum Pilzesammeln in den Wald gehen würde. „Wir wollen ja alle nicht, daß unser Steakmesser im Lokal zum Beispiel unter ein Waffengesetz fällt“, sagte der GdP-Vorsitzende.